Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

SPECTARIS diskutiert Bedeutung von TTIP für die Gesundheitswirtschaft / Medizinprodukteverordnung wichtig für weitere TTIP-Verhandlungen

(Berlin) - Der Industrieverband SPECTARIS und die Exportinitiative Gesundheitswirtschaft organisierten gemeinsam eine Informationsveranstaltung zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP). Unter der Überschrift "TTIP: Chancen und Erwartungen der Gesundheitswirtschaft" haben am 12. März ausgewählte Experten über die Relevanz der transatlantischen Beziehungen debattiert und ihre Erwartungen an das Abkommen formuliert.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete der Vortrag von Ivone Kaizeler, Mitglied der Generaldirektion Handel der Europäischen Kommission (DG Trade), die innerhalb des EU-Verhandlungsteams für die Kapitel der Medizinprodukte und Arzneimittel verantwortlich ist. Nachdem zunächst allgemein über den aktuellen Verhandlungsstand berichtet wurde, wurden die EU-Prioritäten für die gesundheitsrelevanten Bereiche näher beleuchtet. Was die Medizinprodukte angeht, setzt sich der Verhandlungsgegenstand aus der bereits existierenden gemeinsamen Zusammenarbeit innerhalb des International Medical Device Regulators Forum (IMDRF) zusammen. In diesem Zusammenhang möchte die Kommission Fortschritte im Bereich Quality Management System (QMS) Audits erzielen, bspw. durch die gegenseitige Anerkennung der QMS-Audits (Single Audit Principle). Durch die Einführung des Produktkennzeichnungssystem Unique Device Identification (UDI) und die Sicherstellung der Kompatibilität der europäischen und amerikanischen UDI-Datenbanken soll außerdem die Rückverfolgbarkeit auf beiden Seiten des Atlantiks verbessert werden. Darüber hinaus möchte die Kommission, dass mit TTIP die elektronischen Zulassungsanträge vereinheitlicht werden und somit der administrative Mehraufwand für Hersteller und Zulassungsbehörden reduziert wird.

Die erfolgreiche Durchsetzung dieser Ziele setzt jedoch voraus, dass die neue Medizinprodukteverordnung (MDR) verabschiedet wird. Auf Grund dessen hat Ivone Kaizeler den Teilnehmern versichert, dass die TTIP-Verhandlungen keinen Einfluss auf die MDR-Verhandlungen nehmen, sondern eher das Gegenteil der Fall ist: damit das Kapitel zu Medizinprodukte weiter verhandelt werden kann, ist man auf die MDR angewiesen.

Im Anschluss fand eine spannende Podiumsdiskussion zwischen Vertretern der Medizintechnik- und Arzneimittelindustrie, den gesetzlichen Krankenkassen und der Wirtschaft statt, welche von Tobias Weiler, Geschäftsführer von SPECTARIS, moderiert wurde. Die Diskussionsteilnehmer haben dabei u.a. über Handelshemmnisse, regulatorische Zusammenarbeit, öffentliche Daseinsvorsorge und Investitionsschutz debattiert. Obwohl teilweise unterschiedliche Meinungen vertreten wurden, waren die Teilnehmer sich einig, dass TTIP grundsätzlich eine gute Gelegenheit darstellt, um die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen zu stärken.

In diesem Sinne hat sich auch Dr. Martin Leonhard (Technologiemanagement, KARL STORZ GmbH & Co. KG) geäußert: "Wir begrüßen den Abbau von nicht tarifären Handelshemmnissen und eine gegenseitige Anerkennung der Marktzugangssysteme in der EU und den USA - selbstverständlich stets unter der Prämisse, dass die hohen Qualitätsstandards und die Patientensicherheit auf beiden Seiten des Atlantiks aufrechterhalten bleiben. Dies ist für uns als mittelständisches Unternehmen ganz besonders wichtig."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Pressestelle Werderscher Markt 15, 10117 Berlin Telefon: (030) 414021-0, Fax: (030) 414021-33

(mk)

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