Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

SPECTARIS warnt vor Umversorgungen in Sauerstofflangzeittherapie / Einsparungen der Krankenkassen auf Kosten der Patienten

(Berlin) - In Deutschland sind ca. 400.000 Menschen auf eine regelmäßige Versorgung mit Sauerstoff in der häuslichen Versorgung angewiesen. Dabei werden die Patienten durch sorgfältige Diagnose und verschiedene Tests auf die jeweils für sie passende Therapieform eingestellt. Die Therapie soll zumeist auch die Mobilität des Patienten fördern, erhalten oder wieder herstellen. Dennoch werden immer wieder mobile Patienten ohne ärztliche Konsultation auf Veranlassung von Krankenkassenmitarbeitern auf eine rein stationäre, für die Krankenkassen günstigere Versorgungsform umversorgt.

"Heute gibt es für jeden Patienten die passende Versorgungsform. Diese wird vom behandelnden Arzt festgelegt. Der Eingriff der Krankenkassen in die ärztliche Therapiefreiheit kann für den Patienten erhebliche gesundheitliche Folgen haben", so Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbands Medizintechnik bei SPECTARIS. Als mögliche Folgen würden Notfall-Klinikeinweisungen, Verschlimmerungen des Krankheitsbildes mit weiterem Abbau der Lungenfunktion, aber auch der Verlust der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben drohen, so Kuhlmann weiter. Dies alles bedeutet eine erhebliche Einschränkung der Sicherheit und der Qualität in der Versorgung.

Hinzu komme, dass die jeweiligen Krankenkassen die Homecare-Provider häufig anweisen würden, Versicherte zu einer veränderten Therapieform zu überreden. "Der Homecare-Provider darf nicht zu verschiedenen Therapieformen beraten. Dies obliegt allein dem Arzt nach seiner umfassenden Diagnose. Die Kassen versuchen durch diese Anweisungen an die Homepage-Provider die ärztliche Therapiefreiheit zu umgehen, um Kosten zu sparen und übertragen damit das Haftungsrisiko für Gesundheitsschäden beim Patienten auf die Homecare-Provider. Diese Rechtsunsicherheit ist für Patienten, Ärzte und Homecare-Provider untragbar", führt Kuhlmann aus. "Viele betroffene Patienten wissen sich aus Furcht vor dem Verlust der gesamten Versorgung nicht zu wehren. Ihnen fehlt wörtlich die Luft zum Atmen."

Um auf die ausufernden Umversorgungspraktiken aufmerksam zu machen, hat SPECTARIS ein Positionspapier verfasst und sich an die Aufsichtsbehörden der Krankenkassen sowie an die Politik gewandt. "Zum Wohl der Patienten und zu deren Recht auf Teilhabe, muss diese Praktik vieler Krankenkassen enden!", so Kuhlmann abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Pressestelle Werderscher Markt 15, 10117 Berlin Telefon: (030) 414021-0, Fax: (030) 414021-33

(sy)

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