Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)

Selbstherrliche Nutzenbewertung schadet den Patienten

(Berlin) - Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist mit seiner Entscheidung, dass kurzwirksame Insulin-Analoga für Typ-2-Diabetiker zukünftig nicht verordnungsfähig sind, solange sie teurer sind als Humaninsulin, der Empfehlung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) gefolgt. Nach Auffassung des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) bietet die Nutzenbewertung des IQWiG, die in den Insulin-Analoga keinen therapeutischen Zusatznutzen zu erblicken vermochte, Anlass zu kritischen Fragen. Wie VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer erläutert, wurde eine große Anzahl von Studien zum Nutzen von Insulin-Analoga von vorneherein für irrelevant erklärt, andere Studien wurden nur selektiv berücksichtigt, Patienten- und Ärzteerfahrung wurde weitgehend ausgeblendet und für die These des IQWiG, dass Human-Insulin genauso einsetzbar sei wie Insulin-Analoga, kann das IQWiG überhaupt keine Studien ins Feld führen.

Yzer wörtlich: "Eigentlich geht es doch nur um Kostenersparnis und nicht darum, was das Beste für den Diabetiker ist. Ein solcher selbstherrlicher Umgang mit Daten darf nicht die Zukunft der Patientenversorgung in Deutschland bestimmen."

Der VFA hat sich stets für eine Nutzenbewertung - allerdings nach international gültigen Standards - ausgesprochen. Im Einzelnen fordert der VFA für die Bewertungsverfahren des IQWIG:

- Konsistente, strukturierte Verfahrensabläufe
- Durchgängige Transparenz, von der Auftragserteilung bis zum Abschlussbericht
- Ergebnisoffenen Bewertungsprozesse
- Einen frühzeitigen fachlichen Dialog mit Patientengruppen, Fachgesellschaften und Herstellern
- Das Heranziehen der besten verfügbaren Evidenz, nicht nur in klinischen Endpunkt-Studien
- Eine Auswertung nach sachgerechten Bewertungskriterien.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) Rolf Hoemke, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 206040, Telefax: (030) 20604222

(sk)

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