Pressemitteilung | NORDMETALL Verband der Metall- und Elektro-Industrie e.V.

Standpunkte TV zum Thema Windenergie / Pegel: EEG darf den Offshore-Schwung nicht abwürgen

(Hamburg) - Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern ist besorgt wegen der Auswirkungen der neuen EEG-Regelungen auf die norddeutsche Windkraftindustrie. "Wir befürchten einen Abbruch an einer Stelle, wo man gerade in Schwung gekommen ist. Wir müssen aufpassen, dass wir diesen Schwung nicht abwürgen und sich dann internationale Konkurrenten freuen, die von unserem Wissen profitieren, aber unsere Unternehmen nicht zum Zuge kommen."

Das sagt er in Standpunkte TV, dem Fernseh-Talkformat von NORDMETALL bei Hamburg1, in dem am 29. März ab 20:15 Uhr das Thema "Windkraft: Zukunftsenergie mit Gegenwind?" diskutiert wird.
Positiv bewertete Pegel, dass die Diskussionen über die Abstände zur Wohnbebauung und zwischen den Windparks inzwischen deutlich weniger emotional liefen, als früher. Mit Blick auf die Sorgen der Tourismusbranche betont er aber: "Unsere Angst ist viel extremer, als das, was unsere Gäste denken. Aber Kopf-Argumente in die Bäuche zu transportieren ist ein längerer Weg."

Michael Seidel, Chefredakteur der Schweriner Volkszeitung, bestätigte die Entwicklung hin zu mehr faktenbasierten Diskussionen. Es stehe immer stärker im Fokus, wie die angrenzenden Gemeinden von Windparks profitieren würden. Er gab aber zu bedenken, dass es insbesondere in einzelnen Bereichen im Norden oft ein gefühltes Zuviel an Windkraftanlagen gäbe. "Diese Menschen fragen sich "Warum liegt die ganze Last bei uns und andere profitieren im Zweifel davon?""

Stephan Kallhoff, Geschäftsführer von nordwindaktiv, dem Arbeitgeber-Netzwerk für regenerative Energien in Norddeutschland, teilte die Sorgen von Minister Pegel zu den Auswirkungen der Gesetzgebung auf die Windenergieunternehmen: "Das neue EEG legt der noch im Aufbau befindlichen Industrie Stolpersteine in den Weg, die ganz gravierende Auswirkungen haben können, anstatt dass die Politik verlässlichen Rahmenbedingungen schafft, die für die Industrie notwendig sind. Erste Auswirkungen hat man jetzt vielleicht schon bei Senvion gesehen." nordwindaktiv vertrete die Interessen der Industrie gegenüber der Politik und biete gleichzeitig ein Netzwerk, Informationen, Hilfestellungen für die Unternehmen. Ziel seien die Verbesserung der Arbeitsbeziehungen und Arbeitsbedingungen auch zum Vorteil der vielen Arbeitnehmer in den Windindustrie im Norden."

Der Geschäftsführer der OIS Offshore Industrie Service GmbH aus Rostock, Heiko Seefeldt, sieht Vor- und Nachteile durch die neuen politischen Rahmenbedingungen: "Wir sind in einem starken Aufschwung, was die Offshore Windenergie angeht. Dass ab 2020 aber umgerechnet nur noch ein Windpark pro Jahr installiert werden darf macht der Branche große Sorgen." Positiv bewertet er die neuen Ausschreibungsregeln, die für mehr Transparenz sorgen würden, sieht in den Bedingungen aber gleichzeitig eine Gefahr für mittelständische Betriebe: "Durch die neuen Ausschreibungsregeln werden mittelständische Unternehmen im Offshore-Bereich nicht mehr mitbieten können."

Trotz der Sorge um die Auswirkungen der neuesten EEG-Novelle waren sich die Teilnehmer der Diskussionsrunde am Ende einig, dass die Energiewende gelingt.

Seit Ende November 2016 lädt NORDMETALL durch Standpunkte-Chefredakteur Alexander Luckow jeden letzten Mittwoch im Monat kompetente Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zur 45-minütigen Diskussion über Themen ein, die die M+E-Industrie, ihre Mitarbeiter und alle Menschen im Norden betreffen. Am 26. April wird die nächste Sendung ausgestrahlt.

Standpunkte TV ist nicht nur jeden letzten Mittwoch im Monat um 20:15 Uhr auf Hamburg1 im Großraum der Elbmetropole zu sehen, sondern kann auch auf www.nordmetall.de oder youtube abgerufen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
NORDMETALL Verband der Metall- und Elektro-Industrie e.V. Pressestelle Kapstadtring 10, 22297 Hamburg Telefon: 040 63784200, Fax: 040 63784234

(wl)

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