Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Talfahrt der Bauproduktion nur zeitweise gebremst

(Berlin) - Hatte die angekündigte Kürzung der Eigenheimzulage im Jahre 2002 zu einem Vorziehen von Baugenehmigungen geführt und so die Bautätigkeit angeregt, ebbt dieser positive Impuls nun ab. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 41/2004. Da auch von öffentlicher Seite weniger Aufträge kommen und sich der Wirtschaftsbau nach wie vor nicht belebt, zeichnet sich für das zweite Halbjahr 2004 ein noch stärkerer Rückgang des Bauvolumens ab. Auch für das kommende Jahr sind die Aussichten stark getrübt. Das Bauvolumen wird voraussichtlich real um fünf Prozent geringer ausfallen als 2004. Dazu tragen Überkapazitäten bei Mietimmobilien und schrumpfende Nachfrage im Wohnungsbau bei. Zusätzlich wird sich der von der Bundesregierung beabsichtigte Abbau von Subventionen und Vergünstigungen im Steuerrecht am Bau- und Immobiliensektor bemerkbar machen. Das wird die Binnennachfrage in Deutschland negativ beeinflussen.

Da die Bildung von Wohneigentum ein populärer Weg zur privaten Altersvorsorge ist, die Bundesregierung aber die Eigenheimzulage abschaffen will, schlägt das DIW Berlin vor, Wohneigentum in ein reformiertes Gesetz zur Förderung der Altersvorsorge und Vermögensbildung einzubeziehen und die Förderung von Geld- und Sachvermögen mit ausgewogenen Anreizen auszustatten. Um das Steueraufkommen zu erhöhen, müsste allerdings die Abgrenzung von privater Vermögensverwaltung gegenüber gewerblicher Tätigkeit eingeengt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200

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