Pressemitteilung | Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) - Landesverband Nordrhein-Westfalen

Unabhängige Patientenberatung vor dem Aus - Sozialverband SoVD fordert: Patientenberatung muss unabhängig bleiben!

(Düsseldorf) - Seit 2006 berät die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) kostenfrei und neutral rund um das Thema Gesundheit und sorgt dafür, dass Patienten ihre Rechte durchsetzen können. Der GKV-Spitzenverband und der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), beabsichtigen, die Patientenberatung gegen den Protest des wissenschaftlichen Beirats der UPD und zahlreicher Politiker an die Sanvartis GmbH zu vergeben. In NRW sind davon die Standorte Köln, Dortmund und Bielefeld betroffen. Sanvartis ist ein privates Unternehmen und hat bereits als Dienstleister für Krankenkassen gearbeitet. Da seien Zweifel an der Unabhängigkeit erlaubt. "Wenn die Patientenberatung tatsächlich wie geplant an Sanvartis vergeben wird, bleibt die hohe Qualität und die unabhängige Unterstützung von Ratsuchenden auf der Strecke", sagt Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands Deutschland (SoVD). Dass ein Beratungsangebot, das bislang so gut funktioniert und sich bewährt habe, aufgelöst werde, könne er nicht nachvollziehen, so Bauer.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass eine anerkannte und mitunter für die Krankenkassen unbequeme Patientenberatung mundtot gemacht werden soll. Viele Ratsuchende haben Probleme mit ihrer Krankenkasse, unter anderem beim Thema Krankengeld. Auch fühlen sich viele von ihnen während einer längeren Krankschreibung von ihrer Kasse unter Druck gesetzt, sich wieder als arbeitsfähig einstufen zu lassen.

Sollte die Finanzierung der UPD tatsächlich Ende 2015 eingestellt werden, verlieren erfahrene Beraterinnen und Berater ihren Job. Neues Personal muss vom neuen Träger aufgebaut werden, womöglich zu Lasten der Beratungsqualität. Seit Jahren fordern Politik und Patientenorganisationen eine Stärkung der Patienten im Gesundheitswesen. Patienten sollen auf Augenhöhe mit ihren Ärzten kommunizieren und ihre Rechte kennen. Das ist aus Sicht des SoVD NRW nur mit einer unabhängigen Beratung möglich.

Mit einer Petition wird der Patientenbeauftragte Karl-Josef Laumann jetzt aufgefordert, die Entscheidung rückgängig zu machen. Über 12 000 Menschen haben schon unterschrieben. Unter folgendem Link können auch Sie dies tun.

https://www.change.org/p/unabh%C3%A4ngigkeit-der-patientenberatung-in-gefahr-bewahren-sie-die-unabh%C3%A4ngigkeit-der-upd?recruiter=333439503&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink#petition-letter

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (SoVD) Pressestelle Erkrather Str. 343, 40231 Düsseldorf Telefon: (0211) 38603-0, Fax: (0211) 382175

(sa)

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