Pressemitteilung | (VDE) Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

VDE-Studie: China wird zum Top IT-Standort / Anhaltender Expertenmangel befürchtet

(Frankfurt am Main) - Nur neun Prozent der Bundesbürger sprechen Deutschland und Europa die höchste Innovationskraft in den Zukunftstechnologien zu. Nach Einschätzung der VDE-Mitgliedsunternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen werden die USA ihre Führungsrolle als IT-Taktgeber im nächsten Jahrzehnt an China abgeben. Große Chancen werden der Bundesrepublik bei Themen wie Future Internet, TeleHealth und RFID bescheinigt, so die Ergebnisse des VDE IT-Panels 2007. Die Nachfrage nach Triple-Play-Angeboten (Telefon, Internet und TV aus einer Hand) wird in diesem Jahr Wachstumstreiber der Telekommunikationsbranche sein. Die exzellente Ingenieurausbildung und die Vernetzung von Hochschule und Industrie machen diesen Standort für Unternehmen attraktiv. Bürokratie und Expertenmangel schwächen allerdings die Innovationskraft.

Ein Drittel der Unternehmen im VDE befürchtet einen anhaltenden Mangel an Elektro- und IT-Ingenieuren. Das aktuelle IT-JobBarometer von VDE und worldwidejobs.de ermittelt derzeit allein im Internet über 7.000 Stellenangebote für Elektroingenieure, ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Elektroingenieure werden aufgrund ihrer branchenübergreifenden Ausbildung in der Elektro- und IT-Branche bevorzugt eingestellt, da die meisten Positionen sowohl Kenntnisse in der Elektrotechnik als auch der Informatik voraussetzen. In diesem Jahr verlassen circa 9.600 Absolventen der Elektrotechnik die Hochschulen. Sie werden den Fachkräfte-Bedarf der deutschen Wirtschaft nicht annähernd decken können", so VDE-Präsident Prof. Dr. Josef A. Nossek von der TU München. Auch Forschung und Lehre spüren zunehmend den Nachwuchsmangel. Befähigte jüngere Menschen entscheiden sich zu selten für eine Forscherkarriere oder brechen diese aufgrund ungünstiger Rahmenbedingungen ab. Hinzu kommt der Weggang junger Wissenschaftler ins Ausland (Brain Drain), den über ein Drittel der Hochschullehrer im VDE beobachten.

Vier von fünf Hochschullehrern der Elektro- und Informationstechnik attestieren Abiturienten zunehmende Defizite in Mathematik und den Naturwissenschaften. Die aktuelle Bildungsdiskussion bewertet der VDE daher als extrem wichtig. "Ohne massive Nachwuchsförderung werden wir nicht zu den Gewinnern zählen", so VDE-Präsident Nossek. "Wir unterstützen die Hightech-Strategie der Bundesregierung. Wir fordern gleichzeitig eine Bildungsoffensive pro Mathematik und Physik. Die Ingenieurkarriere beginnt in der Schule."

Für das VDE IT-Panel 2007 wurden Experten der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (ITG) aus Industrie und Wissenschaft sowie ein repräsentativer Querschnitt aus 1000 Bundesbürgern ab 14 Jahren befragt. Das JobBaromenter und der zugehörige Index werden auf der Basis der Online-Stellenausschreibungen auf Firmen-Webseiten von 1.000 Unternehmen, die für unterschiedliche Branchen repräsentativ sind, ermittelt. Der Online-Stellenmarkt worldwidejobs.de gehört zu den größten europäischen Jobbörsen im Internet.

Quelle und Kontaktadresse:
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. Pressestelle Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt am Main Telefon: (069) 63080, Telefax: (069) 6312925

(el)

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