Pressemitteilung |

VIK-Preisvergleich Stromnetze öffnet Tür zum Wettbewerb

(Essen) - Nur sieben der untersuchten 40 Netzbetreiber bieten nach Angaben des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. günstigere Netznutzungsentgelte, als es die Richtwerte der Verbändevereinbarung Strom II vorsehen. Bezeichnend für diese unbefriedigende Situation sei das Verhalten des Netzbetreibers e.dis. Im letzten VIK-Preisvergleich noch Schlusslicht, überprüfe nun das Bundeskartellamt die Entgelte von e.dis. Ohne dass bereits ein Ergebnis dieser Prüfung vorliege, habe e.dis nun reagiert und ihre Entgelte drastisch gesenkt: Nach dem jüngsten VIK-Preisvergleich um -20,58 % im Niederspannungsnetz, um -25,9 % im Mittelspannungsnetz und um -14,11 % im Hochspannungsnetz.

Insgesamt differieren die Preise für die Netznutzung laut VIK allerdings weiterhin enorm: 89 % Preisunterschied zwischen dem teuersten und dem preiswertesten Netzbetreiber im Mittelspannungsbereich und jeweils 128 % Preisunterschied im Nieder- und Hochspannungsnetz machten es dem Wettbewerb schwer. Untersucht wurde vom VIK eine Auswahl der Netzbetreiber, die rund 70 % der deutschen Stromübertragung abdecken.

Für VIK unterstreicht das Untersuchungsergebnis die dringende Notwendigkeit von mehr Transparenz und einem stärkeren Unbundling, etwa durch eine getrennte Ausweisung von Netznutzungsentgelt und Strompreis. Nur so könne zügig ein funktionierender Wettbewerb im Monopolbereich Stromnetze erreicht werden. Eine Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes müsse hier schnell die notwendigen Voraussetzungen schaffen.

Im Vergleich zu den Preissenkungen der e.dis verblassen die zahlreichen, seit dem zurückliegenden VIK-Vergleich durchgeführten Netzpreissenkungen, zumal auch Preiserhöhungen nicht ausgeblieben sind. Der durchschnittliche vom VIK im Oktober 2001 ermittelte Niederspannungsnetzpreis liegt bei 8,17 Pf/kWh (-3,54 % gegenüber April 2001), der Mittelspannungsnetzpreis bei 4,7 Pf/kWh (-2,97 % gegenüber April 2001) und der Hochspannungsnetzpreis bei 2,45 Pf/kWh (-1,37 % gegenüber April 2001).

Beim Niederspannungsnetz sei die Energie Baden-Württemberg mit 5,42 Pf/kWh Preisführer, die avacon, Helmstedt, mit 12,34 Pf/kWh hingegen teuerster Betreiber. Günstigster Anbieter im Mittelspannungsbereich sei die KAWAG, Laufenburg, mit 3,47 Pf/kWh gegenüber dem teuersten MEAG, Halle, mit 6,56 Pf/kWh. Im Hochspannungsnetz liege HEW aus Hamburg mit 1,75 Pf/kWh weit vor dem Schlusslicht Allgäuer Überlandwerke, Kempten, mit 3,99 Pf/kWh.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Richard-Wagner-Str. 41 45128 Essen Telefon: 0201/810840 Telefax: 0201/8108430

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