Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

VKA muss selbstgewählte Erstarrung aufgeben / Tarifverhandlungen für Ärzte in kommunalen Kliniken gestalten sich schwierig

(Düsseldorf) - Ohne greifbare Fortschritte ist die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 52.500 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken zu Ende gegangen. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ließ keine Bereitschaft erkennen, die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern zu verbessern. So lehnt die VKA die vom Marburger Bund geforderte Reduzierung der zulässigen Zahl an Wochenenddiensten und eine neue Systematik der Bereitschaftsdienstvergütung rundweg ab.

"Die Arbeitgeber verweigern sich der notwendigen Weiterentwicklung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes und ignorieren völlig die hohe Arbeitsbelastung der Ärztinnen und Ärzte in den 24-Stunden-Diensten. Wenn die VKA hier weiterhin uneinsichtig ist, steuern wir auf eine sehr konfliktgeladene Tarifauseinandersetzung zu", sagte RA Rolf Lübke, Verhandlungsführer des Marburger Bundes.

Der Marburger Bund will erreichen, dass Bereitschaftsdienst an höchstens zwei Wochenenden im Monat angeordnet werden darf. Für die Bezahlung der Bereitschaftsdienste hat der Marburger Bund eine neue Entgeltmatrix vorgelegt, die insbesondere auch die Berufserfahrung der Ärzte adäquat berücksichtigt. Durch die moderate Verteuerung der Bereitschaftsdienste in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen sollen die kommunalen Krankenhäuser dazu angehalten werden, verantwortungsvoller mit ärztlicher Arbeitskraft umzugehen. Trotzdem ist die VKA auch in dieser Frage zu keinen Zugeständnissen bereit.

"Unsere Forderungen sind auch darauf gerichtet, die kommunalen Kliniken attraktiver zu machen. Die Arbeitgeber müssen endlich erkennen, dass familienfreundliche Arbeitsbedingungen und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben einen wirklichen Wettbewerbsvorteil darstellen. Es liegt jetzt an der VKA, in der nächsten Verhandlungsrunde die selbstgewählte Erstarrung aufzugeben", sagte Lübke.

Die Tarifverhandlungen werden am 3. und 4. Februar 2015 in Düsseldorf fortgesetzt.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Pressestelle Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 746846-0, Fax: (030) 746846-16

(sy)

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