Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Verbraucher sollen Energieproduzenten werden / vzbv fordert klare Signale für eine rasche Energiewende und Informationsoffensive für Erneuerbare Energien

(Berlin) - Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) erwartet von der Internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien klare Ausbauziele für Erneuerbare Energien, konkrete Fördermaßnahmen und eine weltweite Informationsoffensive. Zugleich rief der vzbv die deutschen Verbraucher auf, zu Energieproduzenten zu werden. "Die einzig richtige Antwort auf steigende Benzin- und Strompreise sind Investitionen in Erneuerbare Energien", sagte vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller zum Auftakt der Renewables 2004 in Bonn. Dies helfe der Haushaltskasse, der Umwelt und der heimischen Wirtschaft.

"Zu den Erneuerbaren gibt es keine Alternative", so Edda Müller. Ziel einer zukunftsweisenden Politik müsse sein, die Abhängigkeit der Verbraucher von endlichen und zentralen Energieangeboten zu vermindern, Energiedienstleistungen dezentral zu nutzen und schließlich selbst zu Produzenten von Energie zu werden. Hierzu müssten Informationsdefizite abgebaut werden.

Dies gelte nicht nur für die Industrieländer, sondern vor allem auch für die Entwicklungsländer. "Für etwa zwei Milliarden Menschen, die weltweit keinen Zugang zu Energie haben, bietet eine nachhaltige und vom Weltmarkt unabhängige Energieversorgung einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen die Armut und zur Überwindung wirtschaftlicher Unterentwicklung", so Edda Müller. Der vzbv begrüßte den Bundestagsantrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur stärkeren Förderung Erneuerbarer Energien in den Entwicklungsländern. Demnach soll die Bundesregierung sich unter anderem international dafür einsetzen, dass die Weltbank und die Entwicklungsbanken sich als Förderbanken für Erneuerbare Energien und nachhaltige Energienutzung verstehen und ihr Portfolio für diesen Bereich ausweiten.

Von der Bundesregierung fordert der vzbv auf der Konferenz die Zusage zu einem Subventionsabbau für umweltgefährdende hin zu einem konsequenten Ausbau der Förderung umwelt- und sozialverträglicher Energietechnologien. Deutschland dürfe sich nicht auf seinem guten Ruf ausruhen. Vor allem Bundeswirtschaftsminister Clement müsse seine Innovationsfreundlichkeit unter Beweis stellen und die Potentiale erneuerbarer Energien als Motor des Konsums und des Arbeitsmarkts erkennen. "Statt Kohlesubventionen zu finanzieren und exorbitant hohe Netzentgelte im Strom- und Gasmarkt zuzulassen, muss er dafür Sorge tragen, dass mehr in Zukunftstechnologien investiert wird", so Edda Müller. Nicht Kohle, Öl und Uran, sondern die Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme seien die künftigen Exportschlager, die es zu sichern gelte. Nationale Glaubwürdigkeit könne die Bundesregierung auch dadurch gewinnen, indem sie die Befreiung großer Unternehmen von der Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien im Erneuerbaren-Energien-Gesetz rückgängig macht.

Als weiteres Ergebnis der Konferenz erhofft sich der vzbv die Einrichtung einer internationalen Solarenergieagentur sowie eine weltweite Informationsoffensive für Erneuerbare Energien. "Es muss den Verbrauchern vermittelt werden, dass Erneuerbare Energien die ökologisch und ökonomisch bessere Alternative darstellen", so Edda Müller. Mehr Transparenz und Information sei die zentrale Voraussetzung für eine gesteigerte Nachfrage.

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: 030/258000, Telefax: 030/25800218

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