Pressemitteilung |

Versicherte an Kassenüberschüssen beteiligen / Bei nichtverschreibungspflichtigen Medikamenten nachbessern

(Bonn) - "Die Krankenkassen müssen Versicherte, Rentner und Patienten an ihren Überschüssen in Form von Beitragssenkungen beteiligen", forderte der Präsident des Sozialverbands VdK Deutschland, Walter Hirrlinger. Diese Überschüsse seien in erster Linie durch die Heranziehung der Betroffenen über die "normalen" Krankenversicherungsbeiträge hinaus erzielt worden, wie höhere Zuzahlungen, Praxisgebühr, Ausgrenzung von Arzneimitteln aus dem Leistungskatalog, Verdopplung des Krankenversicherungsbeitrages bei den Betriebsrenten, Einführung des Beitrages bei den Direktversicherungen ohne Vertrauensschutzregelung.

"Vor allem die Ausgrenzung der nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die viele Menschen brauchen wie das tägliche Brot und die chronisch Kranke mit niedrigem Einkommen nicht mehr bezahlen können, ist nicht nachvollziehbar. Hier muss dringend nachgebessert werden", forderte Hirrlinger. Insbesondere Heimbewohner, die sich aus ihrem Taschengeld diese Arzneimittel nicht mehr leisten könnten, seien betroffen.

Hirrlinger appellierte an die Bundesregierung, eine ausgewogene Verteilung der Belastungen herzustellen. Dieses Ziel sei gegenwärtig nicht mehr sichtbar. Nicht die Sozialleistungsempfänger allein, die den größten Teil aus Beiträgen finanziert hätten, dürften herangezogen werden. Auch die Besserverdienenden müssten ihren Beitrag zum Umbau des Sozialstaats leisten. "Sonst stimmt die soziale Balance nicht mehr."

Rentner würden durch die Verdopplung des Krankenversicherungsbeitrages und des Beitrages zur Pflegeversicherung sowie die Aussetzung der Rentenanpassung 2004 und voraussichtlich auch 2005 besonders belastet.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband VdK Deutschland e.V. Wurzerstr. 4 a, 53175 Bonn Telefon: 0228/820930, Telefax: 0228/8209343

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