VhU unterstützt Vorstoß der Grünen für radikale Reform der Pflegeversicherung / Privatfinanzierte Pflicht-Pflegeversicherung gefordert

(Frankfurt am Main) - Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) unterstützt die Forderungen der Grünen nach einer radikalen Reform der Pflegeversicherung, empfiehlt aber statt der Integration in die Krankenversicherung den Weg in eine privatfinanzierte Pflicht-Pflegeversicherung. Diese solle eine Basissicherung auf heutigem Niveau gewährleisten, erklärte Dr. Werner Scherer, Geschäftsführer der VhU am 7. August in Frankfurt.

Für die Übergangsphase solle ein Fonds aus den Rücklagen der Pflegeversicherung und einem öffentlichen Zuschuss gebildet werden. Dieser diene der Absicherung von aktuellen und von zukünftigen Pflegefällen solcher Mitbürger, die nicht mehr genügend Zeit für den Aufbau einer eigenen, privaten Vorsorge haben.

Gegen die von den Grünen vorgeschlagene Integration der Pflegeversicherung in die Krankenversicherung spreche, dass die absehbare Finanzschwäche des Systems nicht zielgerecht angepackt würde, sondern im Gesamtbudget der Krankenversicherung eher "untergehe" und eine weitere Belastung darstelle. Einsparungen aus der Zusammenlegung von Verwaltungen ergäben sich schon deshalb nicht, weil bereits jetzt die Verwaltung der Pflegeversicherung durch die Krankenversicherung erfolge. Und dass das Volumen des Risikostrukturausgleichs noch größer werde, könne doch heute niemand ernsthaft wollen.

Noch sei der Zeitpunkt für den Ausstieg aus der Umlagefinanzierung günstig, denn die Rücklagen seien noch nicht aufgebraucht. Nicht zuletzt aus demografischen Gründen sei die Kasse aber i n wenigen Jahren leer, soScherer. Es müsse ja nicht immer erst 5 vor 12 Uhr sein, bevor die Probleme angepackt würden.

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