Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Februar 2014 / Fasbender: "Der in Hessen geplante 'Soziale Arbeitsmarkt' ist ein teurer Irrweg" / "Landesregierung, Landräte und Bürgermeister müssen sich trauen, laut und deutlich zum Grundsatz 'Jede Arbeit ist zumutbar' zu stehen"

(Frankfurt am Main) - Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Februar wegen des milden Winters nur um 324 auf 192.994 gestiegen. Trotz Beschäftigungsrekords kommt der Abbau der Arbeitslosigkeit seit weit über einem Jahr nicht mehr voran und es gibt auch wieder mehr Langzeitarbeitslose. "Rund 65.000 Menschen und damit ein Drittel aller Arbeitslosen sind seit mehr als einem Jahr arbeitslos. Die Pläne der hessischen Landesregierung für einen sog. Sozialen Arbeitsmarkt sind in dieser Situation falsch und kontraproduktiv. Diese vom Steuerzahler finanzierte künstliche Beschäftigung ist ein teurer Irrweg, mit der auch die motivierten Arbeitslosen vom ersten Arbeitsmarkt ferngehalten würden. Wir brauchen keine künstliche Arbeit, sondern die konsequente Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt", sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU).

Die Erfahrungen der Jobcenter seit den Arbeitsmarktreformen 2005 zeigten, dass mit einer intensiven Betreuung z. B. durch regelmäßige Gespräche, Sofortvermittlung und sofortige Trainingsmaßnahmen Menschen auch nach jahrelangem Leistungsbezug in Arbeit gebracht werden können. Ein "Sozialer Arbeitsmarkt" sei dagegen für alle Beteiligten der bequemste Weg. Und das völlig falsche Signal an die Jobcenter, ihre Aktivierungsanstrengungen für eine "echte" Vermittlung zurückzufahren, statt sie zu erhöhen. "Das braucht kein Mensch - und am allerwenigsten brauchen es die Langzeitarbeitslosen", so Fasbender.

Zwischen 50.000 und 1 Million schwanken die Schätzungen der angeblich nicht vermittelbaren Arbeitslosen, die für einen "Sozialen Arbeitsmarkt" bundesweit in Betracht kommen. "Schon hieraus wird deutlich, dass es sich um eine Reise ins Blaue handelt, bei der garantiert auch die Falschen mitfahren. Landesregierung, Landräte und Bürgermeister müssen vielmehr den Fallmanagern in den Jobcentern den Rücken stärken und sich trauen, laut und deutlich zum gesetzlichen Grundsatz 'Jede Arbeit ist zumutbar' zu stehen. Denn das Gerede von der angeblich immer weiter verbreiteten sog. prekären Beschäftigung hat der Arbeit der Jobcenter geschadet, weil in einem solchen Klima eine konsequente Aktivierung und Ansprache gerade der Dauerkunden des Jobcenters schwerer fällt", sagte Fasbender.

Vermittlungschancen in den ersten Arbeitsmarkt bieten rund 75.000 offener Stellen in Hessen, von denen rund 30.000 bei den Arbeitsagenturen gemeldet sind. Vom Hilfsarbeiter bis zum Apotheker, vom Mechatroniker über den Logistikfachmann bis zum Altenpfleger suchen private und öffentliche Unternehmen in Hessen Arbeitskräfte. Dabei brauchen die Arbeitsagenturen immer mehr Zeit, um eine Stelle zu besetzen. Diese sog. Vakanzzeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um über 7 Prozent auf jetzt 106 Tage erhöht.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Pressestelle Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126

(cl)

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