Pressemitteilung | Bitkom e.V.

Wahlen heben die Stimmung in der ITK-Branche / BITKOM-Branchenbarometer für das dritte Quartal steigt an / Zwei Drittel der ITK-Firmen erwartet Umsatzplus in 2005 / Projekt "ClickTV" zeigt Showcase für interaktives Fernsehen

(Berlin) - Jedes zweite Unternehmen der ITK-Branche erwartet, dass die vorgezogene Bundestagswahl seine Geschäfte positiv beeinflussen wird. Dies ergab eine Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) unter seinen Mitgliedsfirmen. 49 Prozent der Unternehmen sehen keine Folgen und nur ein Prozent rechnet mit negativen Auswirkungen für das Geschäft. "Die anstehende Bundestagswahl hat sich günstig auf die Geschäftserwartungen der IT- und Telekommunikationsfirmen ausgewirkt", sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder anlässlich der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Der vierteljährlich gemessene BITKOM-Branchenindex steigt für das dritte Quartal 2005 auf 56 Punkte. Zwei Drittel der befragten Unternehmen erwarten im dritten Quartal einen höheren Umsatz als im Vorjahreszeitraum, nur elf Prozent prognostizieren fallende Erlöse. Rohleder: "Die Stimmung in der ITK-Branche ist messbar besser als in der Gesamtwirtschaft." Starke Impulse kommen in diesem Jahr aus der digitalen Unterhaltungselektronik.

Für das Gesamtjahr 2005 erwarten 67 Prozent der befragten Unternehmen steigende Umsätze im Vergleich zum Vorjahr, 30 Prozent gar ein Umsatzplus von mehr als fünf Prozent. "Nach guten Geschäften im ersten Halbjahr blickt die ITK-Branche insgesamt optimistisch in die Zukunft", sagt Rohleder. 22 Prozent der Firmen erwarten 2005 stabile Umsätze und nur elf Prozent sinkende Erlöse. Die Hälfte der Unternehmen rechnet mit höheren Gewinnen, ein Drittel mit stabilen Erträgen und 16 Prozent mit sinkenden Erträgen. Besonders bei Telekommunikationsdiensten ist der Preiskampf härter als erwartet. Hier stelle sich die Frage, wie hoch der Umsatzanstieg im Gesamtjahr ausfallen wird.
Markttreiber bleiben Software-Hersteller und IT-Dienstleister, die insbesondere von Ersatzbeschaffungen professioneller Anwender profitieren. Fast drei Viertel der befragten Software-Anbieter und zwei Drittel der IT-Dienstleister erwarten im laufenden Jahr steigende Umsätze. Bei den IT-Hardware-Herstellern gehen 56 Prozent von einem Umsatzplus aus - ein weiteres Zeichen für die Erholung dieses Marktsegments. Insbesondere bei Privatkunden steigt die Nachfrage nach Notebooks und Multifunktionsgeräten, die Drucker, Faxgerät und Scanner kombinieren.

Von der besseren Kauflaune der Verbraucher profitieren auch die Hersteller digitaler Unterhaltungselektronik. 70 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Umsätze. Innovative Produkte wie Flachbildfernseher, Videospielkonsolen und MP3-Spieler geben dem Markt einen kräftigen Schub. Nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und dem European Information Technology Observatory (EITO) wächst der Markt für digitale Unterhaltungselektronik in Deutschland im laufenden Jahr um 23 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Dem steht ein Rückgang des Umsatzes mit analogen Geräten (Röhrenfernseher, Hifi-Elemente etc.) von 17 Prozent auf rund 3,3 Milliarden Euro gegenüber. Der Gesamtmarkt der Unterhaltungselektronik wächst um acht Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Darin sind keine Handys und privat genutzten Personal Computer enthalten.

Projekt "Click-TV" zeigt Showcase für interaktives Fernsehen Eines der wichtigsten Themen auf der IFA ist aus Sicht des BITKOM das Zusammenwachsen der bislang weitgehend getrennten Welten Fernsehen und Internet. "Die Zuschauer wollen individuelle Angebote und mehr Interaktion am Fernseher statt nur passiv zu konsumieren", sagt Peter Broß, Geschäftsführer Technologie & Markt im BITKOM. Gerade jüngere Menschen schränken ihren Fernsehkonsum zugunsten des Internet ein. "Die Lösung ist mehr Interaktivität und Individualität am Fernseher", sagt Broß. Der "Dialogkreis Konvergenz" des BITKOM wird auf der IFA einen Showcase des Projektes "ClickTV" präsentieren, der die Nutzungsmöglichkeiten des interaktiven Fernsehens zeigt. Mit einem Click können die Zuschauer zum Beispiel Hintergrundinformationen zu laufenden TV-Sendungen abrufen, Waren bestellen, an Gewinnspielen teilnehmen oder mit anderen Nutzern kommunizieren. "ClickTV" ist eine firmenunabhängige Plattform, um die zahlreichen Einzelinitiativen im Bereich des digitalen Fernsehens zu bündeln. Ziel ist es, die relevanten Standards zusammenzustellen, Best-Practice-Beispiele bestehender Dienste zu bündeln und ein Zielsystem für interaktives Fernsehen zu entwickeln. Dafür bringt "ClickTV" Telekommunikationsfirmen, Fernsehsender, Medien-unternehmen, Handelskonzerne und andere Marktteilnehmer zusammen.

"Mit ClickTV wollen wir einen Markt anschieben, der in Deutschland noch weitgehend brach liegt", sagt Broß. Nach einer Studie der Managementberatung Mercer wurden im vergangenen Jahr mit interaktiven TV-Diensten in Deutschland nur 90 Millionen Euro umgesetzt. Zum Vergleich: In Großbritannien hatte der Markt 2004 bereits ein Volumen von rund 960 Millionen Euro und in Frankreich von 240 Millionen Euro. Nach Schätzung des BITKOM könnte der Markt für interaktive Zusatzdienste in Deutschland bei positiver Entwicklung bis 2010 auf eine Milliarde Euro hochschnellen.

Der ClickTV-Showcase befindet sich in Halle 4.2, Stand 202.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) Maurice Shahd Albrechtstr. 10, 10117 Berlin Telefon: 030/27576-0, Telefax: 030/27576-400

NEWS TEILEN: