Pressemitteilung | CARE Deutschland e.V.

Wasserversorgung Bagdads in Gefahr / CARE bereitet sich auf akute Hilfe vor

(Bonn) - Bagdad erlebte am 27. März die heftigsten Bombardements seit Kriegsbeginn. An mehreren Stellen der Stadt sind Brände entfacht, die Strom- und damit auch Wasserversorgung ist in vielen Vierteln der Stadt immer wieder unterbrochen. Die Gefahr für einen langwierigen Zusammenbruch der Wasserversorgung von Bagdad wächst rapide.

Bereits im Ersten Golfkrieg hat die Zerstörung der Strom- und damit Wasserversorgung in der Bevölkerung des Iraks mehr Todesopfer gefordert, als der Krieg an sich. Der fehlende Zugang zu sauberem Wasser führte zu einer raschen Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Hepatitis, Typhus, Cholera und Durchfallerkrankungen. Die Kindersterblichkeit hat sich daraufhin verdoppelt, bei Kindern unter fünf Jahren sogar verdreifacht. "Wasser war und ist auch heute während des Konflikts das Hauptproblem für die Bevölkerung", sagt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von CARE Deutschland. "Grundwasser und Flüsse sind durch den Zusammenbruch des Klärsystems seit 1991 so stark verschmutzt, dass das Trinken von nicht aufbereitetem Wasser lebensbedrohlich sein kann – vor allem für Kinder, kranke und ältere Menschen."

Über 500.000 Tonnen Abfälle und Fäkalien verunreinigen täglich die Flüsse und das Grundwasser des Iraks, alleine 300.000 Tonnen davon den Tigris in Bagdad – die wichtigste Wasserquelle der Hauptstadt. 40 Prozent der entnommenen Trinkwasserproben sind derzeit verseucht. Kommt die Stromversorgung und damit die Kläranlagen in Bagdad und der Region zum Erliegen, befindet sich die Zivilbevölkerung in großer Gefahr: Nur 10 Prozent der Wiederaufbereitungsanlagen verfügen derzeit über einen Generator.

CARE, mit 60 Mitarbeitern vor Ort, bereitet sich derzeit auf eine mobile Wasserausgabe und schnelle Notreparaturen zerstörter Trinkwassersysteme in Bagdad und Umgebung vor. Ein wichtiges Element der Soforthilfe sind mobile Wassertanks, mit deren Hilfe einfache LKW zum Wassertransport genutzt werden können und täglich bis zu 500.000 Liter sauberes Wasser an Krankenhäuser, Schulen und soziale Einrichtungen ausliefern können. Weiterhin steht ein mobiles Reparaturteam bereit und unterstützt die Krankenhäuser, soweit es die Sicherheitslage zuläßt, bei der Aufrechterhaltung der Strom- und Wasserversorgung über die Instandsetzung und Installation von Notgeneratoren.

Krankenhäuser wurden in den vergangenen Tagen durch die Verteilung von Hygiene- und Desinfektionsmaterialien unterstützt. Am vergangenen Donnerstag wurden weitere elf Tonnen Hygienemittel in Amman verladen. Sie werden sobald es die Sicherheitslage zulässt zunächst nach Bagdad und von hier in Kooperation mit UNICEF und der Aktion "All Our Children" an 68 Kinderkliniken und Gesundheitszentren im Süden und Zentralirak verteilt werden.

CARE Deutschland ist Mitglied von Aktion Deutschland Hilft, einem Zusammenschluss von neun Hilfsorganisationen (ADRA, Arbeiter-Samariter-Bund, Arbeiterwohlfahrt, CARE, HELP, Die Johanniter, Malteser Hilfsdienst, Paritätischer Wohlfahrtsverband und World Vision), die ihre Kapazitäten bündeln und ihre Hilfe verstärkt abstimmen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.aktion-deutschland-hilft.de

Um den Menschen im Irak helfen zu können, bitten wir dringend um Spenden auf das
gemeinschaftliche Konto von Aktion Deutschland Hilft:

Aktion Deutschland Hilft
Konto-Nr: 10 20 30
Bank für Sozialwirtschaft,
BLZ 370 205 00
Stichwort: "Irak-Krise"

Quelle und Kontaktadresse:
CARE Deutschland e.V. Dreizehnmorgenweg 6, 53175 Bonn Telefon: 0228/975630, Telefax: 0228/9756351

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