Pressemitteilung |

Weitere Belastungen für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft: Autobahnmaut gefährdet Wettbewerbsfähigkeit

(Bonn) - Der Maut-Kompromiss von Bund und Ländern beeinträchtigt nach Ansicht des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft im europäischen Binnenmarkt. Ab dem 31. August 2003 wird für Nutzfahrzeuge ab 12 t eine streckenbezogene Autobahnmaut eingeführt. Damit erhöhen sich die Transportkosten um mehr als 10 Prozent. Das trifft in besonderem Maße Unternehmen im ländlichen Raum und gefährdet Arbeitsplätze in der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Da sich die Deutsche Bahn mit ihrem Angebot kontinuierlich aus der Fläche zurückzieht, gibt es zum LKW-Transport keine Alternative.

Die nunmehr im Vermittlungsausschuss beschlossene Mauthöhe von durchschnittlich 12,5 Cent je Autobahnkilometer erhöht die Kosten für einen Getreidetransport über 300 km, z. B. zum nächsten Seehafen, um 40 Cent je 100 kg. Besonders betroffen ist auch die Milchwirtschaft. Aufgrund der differenzierten Produktionsstandorte sind zahlreiche Transporte von Rohstoffen, Halbfertig- und Fertigerzeugnissen unerlässlich. Diese Mehrkosten gehen ausschließlich zu Lasten der Vermarktungsstufe und letztlich auch der Landwirte.

Der DRV wiederholt und bekräftigt seine Kritik an der kostenintensiven und komplizierten Mauterfassung. Völlig ungewiss ist derzeit, wie viele Fahrzeuge ab dem 31. August 2003 über ein Onboard-Unit verfügen und somit die Maut automatisch abbuchen lassen können. Für Lkw, die Autobahnen nur gelegentlich nutzen, kommt ausschließlich die absolut unflexible manuelle Vorauserfassung in Frage. Damit ist eine kurzfristige Änderung der ursprünglich eingegebenen Fahrtroute, z. B. aufgrund hohen Verkehrsaufkommens auf der gewählten Strecke, kaum noch möglich.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV) Adenauerallee 127, 53113 Bonn Telefon: 0228/1060, Telefax: 0228/106266

NEWS TEILEN: