Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

Weitere Preissenkungen für Käse- und Sahneprodukte haben für die Erzeuger fatale Wirkung / BDM fordert: Gemeinsam Verantwortung übernehmen

(Freising) - Die negative Preisentwicklung im Milchbereich, die bereits in diesem Frühjahr begann, setzt sich mit den aktuellen Preissenkungen bei Aldi um teilweise bis zu 13 Prozent für Käse- und Sahneprodukte fort. Aldi nimmt dabei nur die Vorreiterrolle ein, klar ist, dass alle anderen Discounter nachziehen werden.
Für die Erzeuger haben die niedrigeren Preisabschlüsse im Käse- und Sahnebereich, die zwischen dem Handel und den Molkereien ausgehandelt wurden, weitere deutliche Milchgeldsenkungen zur Folge. "Die Schere zwischen den Milcherzeugerpreisen und den Erzeugungskosten öffnet sich damit wieder stärker und beschert den Milchviehhalter enorme Wertschöpfungsverluste, die Arbeitsplätze gerade im ländlichen Raum gefährden", erklärt Romuald Schaber, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. "Problematisch ist gleichzeitig, dass das bestehende Sicherheitsnetz für den Fall einer Milchmarktkrise nicht ausreicht und die Diskussion um eine Neugestaltung auf der Stelle tritt."
Der BDM richtet angesichts der immer deutlicheren und schnelleren Preisspirale nach unten, seinen Appell an alle Marktverantwortlichen, in ihrem Bereich wirtschaftliche und soziale Verantwortung dafür zu übernehmen, dass eine weitere Talfahrt der Preise gestoppt werden kann.

Der BDM appelliert an die wirtschaftliche und soziale Verantwortung
...des Lebensmitteleinzelhandels! Es darf bei den laufenden und für die kommenden Wochen anstehenden Kontraktabschlüssen keine weiteren Preissenkungen für Nahrungsmittel/Milchprodukte geben.
...der Molkereiwirtschaft! Weitere Senkungen der Milcherzeugerpreise müssen verhindert werden, indem Milchprodukte nur zu Preisen verkauft werden, die die Milcherzeugungskosten decken!
...der Verbände der Molkereiwirtschaft! Sie müssen dazu beitragen, dass die Verharmlosung der Milchmarktentwicklung ein Ende hat.
...der politischen Entscheidungsträger! Es reicht nicht, über notwendige und mögliche Krisenmaßnahmen nur zu reden. Ein wirkungsvolles Milchmarkt-Krisenmanagement muss endlich umgesetzt werden!
...von Bundesagrarminister Christian Schmidt! Ein Runder Tisch mit allen Beteiligten des Milchmarktes sollte zur "Zukunft einer wirtschaftlichen Milchviehhaltung" auf Bundesebene umgehend einberufen werden. Es ist dringend notwendig, sich mit den Milchviehhaltern an den Tisch zu setzen und deren Lösungsansätze für eine Gestaltung eines wirkungsvollen Sicherheitsnetzes für den EU-Milchmarkt zu erörtern.

"Wir müssen in jeder Richtung aktiv werden. Einfach abzuwarten und der aktuellen Entwicklung tatenlos zuzusehen, kann keine Option sein", bekräftigt Schaber.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Fax: (08161) 53847350

(sy)

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