Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Westeuropa: Hohe Benzinpreise dämpfen die positive Entwicklung am Pkw-Markt / USA: Erfreuliche Entwicklung am Arbeitsmarkt erhöht die Kaufbereitschaft / Asien: Verbesserung in Japan, Rückgang in Südkorea – China will Überkapazitäten vorbeugen

(Frankfurt am Main) - Im Zuge deutlich gestiegener Kraftstoffpreise sowie der daraus resultierenden Verunsicherung der Verbraucher fiel der Anstieg beim Pkw-Absatz in Westeuropa im Mai 2004 gedämpft aus: Mit 1,24 Mio. wurden lediglich 1 Prozent mehr Personenkraftwagen neu zugelassen als ein Jahr zuvor. In den Monaten März und April hatte der Pkw-Markt um durchschnittlich 5 Prozent zugelegt. Während sich die Verkäufe in Frankreich und Italien positiv entwickelten, verfehlte der Absatz in Deutschland und Großbritannien das Vorjahresniveau. Von den fünf Volumenmärkten erweist sich Spanien im bisherigen Jahresverlauf als der wachstumsstärkste; gestützt durch günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen und anhaltende Incentives konnten die Neuzulassungen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um insgesamt 15 Prozent zulegen.

In den neuen EU-Mitgliedsstaaten wurden im Beitrittsmonat 5 Prozent weniger Pkw abgesetzt als ein Jahr zuvor. Der Pkw-Absatz in Polen als größtem der neuen EU-Märkte verfehlte – nicht unerwartet – das Vorjahresergebnis um 15 Prozent. Seit dem 1. Mai 2004 gelten neue Regeln, nach denen die Möglichkeit der Anerkennung gewerblich genutzter Pkw – und damit steuerlich bevorzugter Fahrzeuge – deutlich eingeschränkt wird. Im Vorfeld dieser Neuregelung war es im April zu starken Vorzieheffekten gekommen. Trotz des Rückgangs im Mai übertraf der Pkw-Absatz in den neuen EU-Mitgliedsstaaten in den ersten fünf Monaten 2004 das Vorjahresergebnis um 8 Prozent.

Im Zuge einer weiterhin positiven Entwicklung auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt sowie der daraus resultierenden höheren Kaufbereitschaft wurden in den USA im Mai 2004 1,63 Mio. Light Vehicles oder 3 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als ein Jahr zuvor. Neben dem Light Truck Segment konnte auch der klassische Pkw-Bereich merklich zulegen. Die japanischen und koreanischen Hersteller verkauften mit 343.000 Fahrzeugen mehr Pkw als die großen US-Hersteller General Motors, Ford und Chrysler zusammen.

In Asien sind die wichtigsten Pkw-Märkte von einer beständigen Dynamik geprägt. Das anhaltende Wachstum im Exportsektor sowie die allmählich anspringende inländische Nachfrage in Japan wirken sich positiv auf den Pkw-Absatz aus. Von Januar bis Mai wurden mit 2,1 Mio Pkw 6 Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt als noch vor Jahresfrist. In Südkorea hingegen musste im Zuge einer schleppenden Konjunkturentwicklung sowie einer zurückhaltenden Kreditvergabe durch die Banken ein Rückgang bei den Verkäufen um knapp 27 Prozent hingenommen werden.

In China übertrafen die Pkw-Verkäufe in den ersten vier Monaten 2004 das Vorjahresergebnis um 46 Prozent. Angesichts der anhaltend rasanten Entwicklung will die Regierung in Peking Überkapazitäten in der Autoproduktion vorbeugen und drängt auf eine Konsolidierung des Sektors. So soll es insolventen Herstellern künftig verboten werden, ihre Produktionslizenzen weiterzugeben. Beim Bau einer neuen Fertigungsstätte ist künftig eine Investitionssumme von mindestens 250 Mio Euro vorgeschrieben. Ausländischen Herstellern bleibt es auch künftig verwehrt, mehr als 50 Prozent an einem Gemeinschaftsunternehmen zu besitzen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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