Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Wettbewerb-gleichheit herstellen ! DRV-Fachtagung zum Schwarztourismus während des RDA-Workshops in Köln

(Köln) – „Pro und Contra Schwarztourismus“ war Thema der diesjähri-gen Fachtagung des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Ver-bands (DRV) im Rahmen des RDA Workshops, gestern auf dem Kölner Messegelände. Moderiert von RDA-Vizepräsident Albert Happ (A. Happ GmbH, Gummersbach), diskutierten die DRV-Vorstandsmitglieder Magdalene Hieke (Reisebüro Strier, Ibbenbüren) und Rainer Nuyken (AtourO Gruppenreisen, Untergruppenbach) mit Dominik Rossmann, Autor des Buches Schwarztourismus, und Heinz Wieland, Geschäfts-führer des Westdeutschen Skiverbands.

„Die Schwarztourismus-Umsätze bei Kurzreisen machten im Jahr 2000 zwischen 12 und 19,2 Prozent des Gesamtreisemarkts aus“, faßte Dominik Rossmann die Ergeb-nisse seiner Untersuchung zusammen. „Der Umsatzanteil der Schwarztouristik am Gesamtreisemarkt von rund 21,2 Milliarden Euro betrug somit 2,9 Milliarden Euro gegenüber dem damaligen Umsatz von 18,3 Milliarden der deutschen Reiseveranstalter. Der Bus war dabei mit 56,8 Prozent das am häufigs-ten genutzte Verkehrsmittel der Schwarztouristiker.“

Problematisch beurteilten die Diskussionsteilnehmer vor allem die Absi-cherung von Kunden und Veranstaltern des Schwarztourismus. Viele Vereinsvorsitzende, Lehrer und Pfarrer gingen aufgrund fehlender In-solvenz- und Veranstalterhaftpflicht-Versicherung ein hohes Risiko ein: Komme ein Reisender zu Schaden, hafte der Veranstalter – in diesem Falle ein Lehrer oder Pfarrer – mit seinem Privatvermögen.

Die Mitglieder des Westdeutschen Skiverbands, so dessen Geschäfts-führer Heinz Wieland, stellten eine löbliche Ausnahme dar: Sie seien bei ihren Skireisen allesamt abgesichert.

DRV-Vorstand Magdalene Hieke sprach sich dafür aus, der Schwarz-touristik vor allem durch Aufklärungsarbeit zu begegnen. Rainer Nuyken will sich auf politischer Ebene verstärkt für Wettbewerbsgleichheit ein-setzen: Während Vereine, Kirchengemeinden, Volkshochschulen oder Sozialverbände aufgrund ihrer nichtgewerblichen Tätigkeit neben staat-lichen Zuschüssen auch Steuervorteile genössen, kostenlos Informatio-nen zu ihren Reiseangeboten in der Tagespresse plazieren könnten und oft durch Zivieldienstleistende unterstützt würden, müßten Reise-veranstalter als Gewerbetreibende die Kosten für Versicherungen, Per-sonal und Marketing in vollem Umfang tragen. Das schaffe ungleiche Bedingungen, die zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Wo Aufklä-rungsarbeit nicht helfe, müßten solche Praktiken gegebenenfalls bei Gewerbeämtern und der Wettbewerbszentrale zur Anzeige gebracht werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V. (DRV) Albrechtstraße 9-10 10117 Berlin Telefon: 030/284060 Telefax: 030/2840633

NEWS TEILEN: