Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Wir brauchen mehr heimische Bio-Erzeuger! / Sonnleitner besuchte die BioFach in Nürnberg

(Berlin/Nürnberg) - Regionalität und Transparenz der Herkunft sind wesentliche Grundpfeiler der ökologischen Landwirtschaft. „Wir riskieren die Glaubwürdigkeit des Biomarktes und das grundsätzliche Vertrauen der Verbraucher in Biolebensmittel, wenn wir es nicht schaffen, langfristig zumindest die Grundnahrungsmittel in Deutschland zu erzeugen“.

Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf einer Pressekonferenz am 22. Februar 2007 anlässlich der BioFach in Nürnberg. Sonnleitner besuchte diese Weltleitmesse für Bioprodukte, um mit deutschen Ausstellern sowie mit dem DBV-Fachausschuss für ökologischen Landbau und dessen Vorsitzenden, Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, über Maßnahmen zu sprechen, die heimischen Ökobauern zu stärken und am boomenden Biomarkt teilhaben zu lassen.

Sonnleitner stellte auf der BioFach die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung deutscher Landwirte über ihre Bereitschaft zur Umstellung auf ökologischen Landbau vor. Demnach können sich fast 7 Prozent der Bauern eine Umstellung des eigenen Betriebes in den nächsten zwei bis drei Jahren vorstellen, wenn wesentliche Voraussetzungen erfüllt sind: an erster Stelle werden von den interessierten Landwirten gesicherte Abnahmeverträge genannt. Dann folgen die Forderung nach höheren Erzeugerpreisen für Bioprodukte sowie nach einer besseren Förderung der umstellungsbedingten Investitionen und einer größeren Liquidität zur Finanzierung der zwei- bis dreijährigen Umstellungszeit

„Wenn wir die Bio-Anbauflächen in Deutschland jetzt deutlicher ausweiten wollen, sind also zunächst die Verarbeitungsunternehmen und der Handel mit klaren Signalen gefragt“, folgerte Sonnleitner. Mit entsprechend attraktiven Vertragskonditionen und auch längerfristigen Abnahmegarantien liege es in ihrer Hand, die Ausweitung des Ökolandbaus in Deutschland wesentlich mit voranzubringen. An die Bundesländer wandte sich Sonnleitner mit der Forderung, insbesondere für Neuumsteller die über die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz vorhandenen Förderungsmöglichkeiten voll auszuschöpfen. Zusammen mit den Maßnahmen der Wirtschaft könne dies die notwendigen Voraussetzungen schaffen, „dass der Biomarkt in Zukunft wieder mehr aus heimischer Erzeugung bedient wird“, erklärte Sonnleitner.

Kritik übte Sonnleitner in diesem Zusammenhang an den zersplitterten und auch untereinander konkurrierenden Ökoanbauverbänden, die nicht ausreichend in der Lage seien, zusätzliche Bioerzeuger zu mobilisieren. Die Vielzahl deutscher Verbands-Biosiegel hemme die Entwicklung des ökologischen Landbaus in Deutschland. „Wenn die deutschen Bioerzeuger im eigenen Land, aber auch international erfolgreich mit den existierenden Verarbeitungs- und Handelsstrukturen zusammenarbeiten wollen, brauchen sie aus meiner Sicht eine gemeinsame starke Verhandlungsposition gegenüber den Martpartnern“, sagte der DBV-Präsident.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Dr. Michael Lohse, Pressesprecher, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Telefax: (030) 31904-205

(tr)

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