Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Wirtschaft fordert Entrümpelung aufgeblähter Lehrpläne und Ausdehnung der Lehrerausbildung auf Fachhochschulen

(Frankfurt am Main) - Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) sieht wesentliche ihrer Hauptforderungen in der 3. Schulrechtsnovelle erfüllt: die Verkürzung der Gymnasialzeit auf 8 Jahre, die landesweit einheitlichen Abschlussprüfungen und mehr Ganztagsangebote sowie die Festschreibung der Qualitätsentwicklung. “Konkreten Nachbesserungsbedarf sehen wir bei der Festlegung verbindlicher Bildungsstandards mit Kerncurricula und der Verpflichtung auf eine echte externe Qualitätsüberprüfung von Schulen und Schulverwaltung, die von unabhängigen Dritten durchgeführt werden müsse,” sagte Jörg E. Feuchthofen, Geschäftsführer für Bildungs- und Gesellschaftspolitik der VhU am 26. November in Frankfurt. Langfristiges Ziel müsse die Selbstständige Schule sein. Hier bleibe das neue Schulgesetz weit hinter den Erwartungen und Erfahrungen der Wirtschaft in Sachen Qualitätsmanagement zurück.

Das neue Gesetz verbessere die Lehrerbildung durch modularen Aufbau der Ausbildung und einen stärkeren Praxisbezug durch Schulpraktika. Die VhU begrüßt auch ausdrücklich die Verkürzung des gymnasialen Bildungsganges auf acht Jahre. Dabei müssten aber dringend die aufgeblähten Lehrpläne entrümpelt werden. Schließlich sei nicht eine Mehrbelastung der Schüler durch Stundenerhöhung das ZieI der Gesetzesnovelle, sondern ein besserer und effizienterer Unterricht.

Als unverständlich bewertet die Spitzenorganisation der organisierten hessischen Wirtschaft die Entscheidung der Landesregierung, die Lehrerausbildung auch künftig nur an Universitäten durchzuführen. Andere Bundesländer hätten bereits den Schritt getan, die praxisnahen Fachhochschulen in geeignete Studiengänge miteinzubeziehen. Wenn Hessen hier nicht mitziehe, könne der eigene Anspruch auf mehr Praxisnähe der Lehrerausbildung nicht erfüllt werden. Darüber hinaus müssten wegen Engpässen beim Lehrernachwuchs in Berufsschule und Naturwissenschaften mehr und flexiblere Möglichkeiten zum Quereinstieg aus anderen Berufen geschaffen werden. Die Schulrechtsnovelle blende diese Punkte ebenso aus wie eine Umformung der Lehrerausbildung in Bachelor- und Masterstrukturen.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt Telefon: 069/95808-0, Telefax: 069/95808-126

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