Pressemitteilung | Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.

Zahnärzte warnen vor übereilten Versicherungsabschlüssen / Zusatzversicherungspakete wenig transparent / Vertragslaufzeiten zu lang

(Berlin) - "Wir warnen davor, Zusatzversicherungspakete mit Zahnersatzkomponenten übereilt abzuschließen, bevor endgültige Markttransparenz besteht", kritisierte der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte, Dr. Wilfried Beckmann, am 14. April in Berlin die offensiven Verkaufsstrategien einzelner Krankenkassen. Ab 2005 sei es zwingend, sich zwischen der gesetzlichen oder einer privaten Zahnersatz-Versicherung zu entscheiden. Für diese Zahnersatzpflicht-Absicherungen lägen aber bislang weder von den gesetzlichen Krankenkassen noch von den privaten Versicherern konkrete Angebote vor. "Die Werbung für Zusatzversicherungsangebote zielt offensichtlich darauf, Kunden Ende diesen Jahres die freie Wahl unter diesen Angeboten zu nehmen. Denn wer sich jetzt mit einer Zusatzversicherung bindet, entscheidet sich faktisch bereits für das Pflichtversicherungsangebot dieser Kasse oder Versicherung. Die Vertragslaufzeit dieser Zusatzversicherungen lässt eine freie Wahl unter den erst Ende 2004 auf dem Markt präsenten Pflichtversicherungsangeboten nicht zu", so Beckmann weiter.

Durch die Hintertür würden im Vorfeld des Inkrafttretens der Neuregelungen zum Zahnersatz Krankenkassen wie beispielsweise die AOK Rheinland versuchen, ihre Mitglieder mit Zusatzversicherungen auf lange Zeit an sich zu binden. "Der Gemeinsame Bundesausschuss wird erst im Sommer 2004 die Grundlagen für eine Prämien- bzw. Beitragskalkulation zur Zahnersatz-Versicherung vorlegen. Nur auf dieser Berechnungsbasis lassen sich seriöse Versicherungsangebote erstellen. Jetzt mit unüberschaubaren Kombiversicherungspaketen und längeren Vertragslaufzeiten auf Mitgliederjagd zu gehen, ist unseriös", erläuterte Beckmann.

Die von den Krankenkassen und Versicherungsunternehmen angebotenen Zusatzversicherungen seien intensiv in ihren Einzelbestimmungen zu prüfen, empfahl der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes. Die Zahnärzte stünden den Bürgern mit befundorientierter Beratung zur Verfügung, wenn sich jeder gesetzlich Versicherte ab 2005 zu entscheiden hat, ob er sich weiter auf dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung versichern möchte oder ob eine private Versicherungspolice seinen individuellen Vorstellungen entspricht.

Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. Mallwitzstr. 16, 53177 Bonn Telefon: 0228/85570, Telefax: 0228/347967

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