Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Zusätzliche Altersvorsorge braucht soliden Rahmen

(Berlin) - Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen mehr Gewissheit für ihre Altersvorsorge. Deshalb lädt der Ausschuss für Arbeit und Soziales im Bundestag den vzbv am 23. Januar 2017 als Sachverständigen in eine Anhörung zum Thema ein. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert, Produkt- und Beratungsqualität in der Altersvorsorge politisch bindend durchzusetzen und bestehende Produkte und Regelungen auf den Prüfstand zu stellen.

"Bis heute ist nicht erkennbar, dass Verbraucher auch nur ansatzweise mit ausreichend guten Produkten versorgt werden. Damit ist die Alterssicherung gerade jüngerer Menschen in Gefahr”, sagt Dorothea Mohn, Leiterin Team Finanzmarkt beim vzbv. "Um Verbrauchern mehr Gewissheit bei ihrer Altersvorsorge zu geben, muss der Gesetzgeber eine hohe Produkt- und Beratungsqualität durchsetzen."

Unklarheit belastet Verbraucher

Ob ihre Vorsorgebemühungen in eine ausreichende Lebensstandardsicherung im Alter münden, ist Verbrauchern oft nicht klar. "Jüngere Generationen müssen sich spätestens seit der Rentenreform 2001 damit anfreunden, dass sie zusätzlich vorsorgen müssen. Doch die Qualität der Vorsorgeprodukte ist sehr unterschiedlich. Die Beratung hilft nicht dabei, gute Produkte zu identifizieren. Hier muss die Politik endlich handeln", so Mohn.

Bilanz nach 15 Jahren Riester-Rente: Ziel verfehlt

Sinn und Zweck der Riester-Förderung sei es unter anderem gewesen, die finanziellen Einbußen in der gesetzlichen Rentenversicherung nach der Rentenreform auszugleichen. Doch machten viel weniger Menschen als erwartet im erforderlichen Umfang von der Möglichkeit Gebrauch. Zusätzlich wurde deutlich, dass die Qualität der Produkte deutlich hinter den politisch gesetzten Erwartungen zurückblieb. "Aus der Beratung in den Verbraucherzentralen wissen wir, dass die Verwaltungskosten und Provisionen der Riester-Produkte, die Verbrauchern aktiv angeboten werden, zu oft überdurchschnittlich hoch sind. Diese Kosten gehen 1:1 zulasten der Rendite", so Mohn weiter. "Die Riester-Renten könnten erheblich höher ausfallen, wenn Kosten entsprechend eingespart würden."

Reform der Altersvorsorge - jetzt

Um Verbrauchern mehr Gewissheit für das Alter zu geben, fordert der vzbv ein Umdenken der Politik. "Der vzbv fordert schon seit Langem ein Non-Profit Altersvorsorgeprodukt", so Mohn. "Verbraucherschützer sehen noch erheblichen Verbesserungsbedarf in der betrieblichen Entgeltumwandlung. Solange die Probleme der Sozialabgabenfreiheit, der Portabilität und Produktschwächen nicht gelöst sind, steht der vzbv dem alleinigen Fokus auf die betriebliche Entgeltumwandlung kritisch gegenüber."

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Pressestelle Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: (030) 258000, Fax: (030) 25800218

(dw)

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