Pressemitteilung | Apothekerverband Nordrhein e.V.

Aidsgefahr rückt in den Hintergrund / Das Risiko bleibt Jedes Jahr rund 2000 Neuinfektionen

(Düsseldorf) - Die Katastrophenstimmung hat sich gelegt. Im öffentlichen Bewusstsein spielt die Immunschwächekrankheit Aids längst nicht mehr so eine große Rolle wie in der Vergangenheit. Dabei gibt es absolut keinen Grund zur Entwarnung. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist in Deutschland zum ersten Mal seit 2001 die Zahl der Menschen wieder gestiegen, die sich mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten infiziert haben. Jedes Jahr gibt es bundesweit rund 2000 Neuinfektionen. Anlässlich des Weltaidstages am 1. Dezember machen die Apotheker in Nordrhein auf die aktuelle Situation aufmerksam.

"Die Einstellung, Aids betrifft mich nicht, kann ein folgenschwerer Irrtum sein. Denn Aids geht jeden etwas an", sagt Werner Heuking, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein. "Zwar sind rund die Hälfte aller Infektionen auf ungeschützten Sex zwischen Männern zurückzuführen, doch immerhin jeder Siebte infiziert sich nach heterosexuellen Kontakten." Insgesamt werden 90 Prozent der HIV-Infektionen sexuell übertragen.

Aids werde immer seltener als reale Bedrohung wahrgenommen. Daher sinke auch die Zahl derjenigen, die sich vor der Immunschwächekrankheit schützen, indem sie beispielsweise Kondome benutzen. "Aids ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, an der sich jeder mit Aufklärung und Solidarität beteiligen sollte", begründet Heuking das Engagement der Apotheker in Nordrhein.

In der Vergangenheit sei viel über medizinische Fortschritte im Kampf gegen den tödlichen Virus berichtet worden. Dies habe die Sichtweise auf Aids und HIV verändert. Pressesprecher Heuking warnt aber: "Trotz aller medizinischer Erfolge ist Aids noch lange nicht besiegt. Es gibt bislang weder ein Heilmittel gegen Aids noch einen Impfstoff gegen HIV. Deshalb gilt auch weiterhin: Der beste Schutz vor Aids ist die Prävention, also die Vermeidung der Ansteckung mit HIV."

Vor allem junge Menschen werden zunehmend sorgloser. "Sie kennen die Diskussionen und Ängste um Aids und HIV oft nur vom Hören-Sagen und unterschätzen das Risiko", so Heuking. "Sie sollten aber bedenken, dass Aids keine Rücksicht auf das Alter oder die sexuelle Ausrichtung eines Menschen nimmt." Auch wer zum ersten Mal Sex habe oder seinen Partner gut und lange kenne, sollte zur Sicherheit nicht auf Kondome verzichten.

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerverband Nordrhein e.V. Pressestelle Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 439170, Telefax: (0211) 4391717

(sa)

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