Pressemitteilung | Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e.V. (bad) - Bundesgeschäftsstelle

bad e. V. kritisiert unzureichende Berliner Pläne für nächste Pflegereform / Bundesgeschäftsführerin Kapp: Keines der drängenden Probleme im Pflegebereich wird gelöst - Schwarzarbeit wird zunehmen

(Essen / Berlin) - Als "Reförmchen, das keines der drängenden Probleme im Pflegebereich löst," hat die Bundesgeschäftsführerin des Bundesverbandes Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad e. V.), Andrea Kapp, die Beschlüsse der Bundesregierung zur nächsten Pflegereform kritisiert. "Die zusätzlichen Mittel von jährlich 1,1 Milliarden Euro durch eine Beitragsanhebung um 0,1 Prozentpunkte ab 2013 reichen nicht einmal aus, um angesichts steigender Personalkosten die Qualität der Pflege zu erhalten, geschweige denn zu verbessern", erklärte sie.
Die lange erhofften Beschlüsse der Berliner Koalitionsspitzen im von Dr. Philipp Rösler ausgerufenen "Jahr der Pflege" seien ein "harter Schlag für Pflegebedürftige, Angehörige und für das Pflegepersonal," sagte Andrea Kapp. Lediglich mit geringfügigen Mehrleistungen könnten Demenzkranke rechnen, denn für die bessere Finanzierung der für sie nötigen Betreuungsleistungen reichten die Mehreinnahmen längst nicht aus.
So erwarten die beauftragte Expertenkommission und Gesundheitsökonomen Mehrkosten von vier bis sechs Milliarden Euro, wenn ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff in der Begutachtung vollständig eingeführt und Demenzkranke entsprechend mehr Leistungen von den Pflegekassen beanspruchen können.
Den Kern des Problems bringt die bad-Bundesvorsitzende Ursula Bauer auf den Punkt: "Politik und Gesellschaft müssen endlich entscheiden, wie viel ihnen gute Pflege wert ist." Ohne eine spürbare Aufstockung der Mittel sei eine qualifizierte Pflege nicht finanzierbar, die in verpflichtenden Qualitätsprüfungen seit 2010 in allen Pflegebetrieben verlangt und kontrolliert werde.
Die Prognose von Bundesgeschäftsführerin Kapp: "Wir befürchten dass die Schwarzarbeit in der ambulanten Pflege in der Folge des geplanten Reförmchens weiter zunehmen wird, da sich immer mehr Menschen gar nichts anderes mehr werden leisten können."
Leider bringe die von der Koalition beschlossene, nunmehr freiwillige private Pflege-Zusatzversicherung nach dem Vorbild der Riester-Rente leider keine fest einplanbaren Zusatzeinnahmen für den anvisierten neuen "Kapitalstock" der Pflegeversicherung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e.V. (bad) Pressestelle Annastr. 58-64, 45130 Essen Telefon: (0201) 354001, Telefax: (0201) 357980

(cl)

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