Pressemitteilung | Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) e.V. - Bundesverband

Baum des Jahres 2002: Der Wacholder

(Bonn) - Das Kuratorium "Baum des Jahres", in dem die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) e.V. Mitglied ist, hat am 11. Oktober den "Baum des Jahres" ausgerufen: den Wacholder. Damit wurde zum zweiten Mal nach der Eibe 1994 ein Nadelbaum gewählt.

Der bis zu 12 Meter hohe Wacholder ist die charakteristische Baum- bzw. Strauchart der Heidelandschaften und spielt für den Naturschutz und das Landschaftsbild eine bedeutende Rolle.

Bekannte Verbreitungsgebiete sind in Deutschland die Lüneburger Heide sowie die Jurahänge in Süddeutschland, z.B. das Altmühltal.

Zum Wachsen benötigt der anspruchslose Wacholder vor allem Licht. Daher müssen Heideflächen, auf denen er mit seiner typischen Säulenform auffällt, regelmäßig durch Pflegemaßnahmen wie u.a. der Schafbeweidung von anderen Baumarten freigehalten werden.

Wegen seines langsamen Wachstums und seiner geringen Dimensionen ist der Wacholder für die forstliche Nutzung nur von geringerem Interesse.

Der Gemeine Wacholder oder Juniperus communis hat von allen Gehölzarten das größte natürliche Verbreitungsgebiet: Man findet ihn sowohl in Europa, Nordafrika und Asien als auch in Nordamerika.

Bei der immergrünen Baumart, die bis zu 2000 Jahre alt werden kann, sind die kleinen Nadeln zu dritt im Quirl um den Zweig angeordnet. Im Gegensatz zu vielen anderen Baumarten, bei denen männliche und weibliche Blüten gemeinsam auf einem Baum vorkommen, sitzen beim Wacholder beide Geschlechter meist auf verschiedenen Baumindividuen (sog. Zweihäusigkeit).

Neben seiner auffälligen Wuchsform ist der Wacholder wegen seiner dunkelblauen bereiften Früchte bekannt, die durch Sing- und Wacholderdrossel, Birkhuhn und Alpenkrähe verbreitet werden.

Sie gelten seit altersher als Heilmittel für zahlreiche Beschwerden und finden in der Küche als Gewürz Verwendung.

Außerdem dienen sie als Ausgangsprodukt für hochprozentige Getränke (z.B. Steinhäger, Genever, Gin).

Das dauerhafte und elastische Holz riecht nicht nur sehr aromatisch, sondern ist für Schnitz- und Drechslerarbeiten gut geeignet.

Ein vierseitiges, reich bebildertes, farbiges Informationsblatt über den Wacholder ist gegen Voreinsendung von 3,00 DM (1,53 Euro) in Briefmarken bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V., Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, erhältlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. Bund zur Förderung der Landespflege Meckenheimer Allee 79 53115 Bonn Telefon: 0228/658462 Telefax: 0228/656980

NEWS TEILEN: