Pressemitteilung | Fachverband Biogas e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Biogas-Branche erwartet "heißen Herbst" im Vorfeld ihrer 29. Tagung

(Freising) - In 120 Tagen beginnt in Nürnberg die 29. BIOGAS Convention & Trade Fair; der traditionelle Treffpunkt für die nationale und internationale Biogas-Szene. Das Programm steht, der Ticketshop wurde vor wenigen Tagen freigeschaltet. Bis die ersten Vorträge losgehen und sich die Messetore am 10. Dezember öffnen, erhofft sich die Branche noch wichtige Impulse aus der Politik. "Wir erwarten einen "heißen Herbst" mit zahlreichen richtungsweisenden Entscheidungen für die Zukunft der Biogasnutzung in Deutschland", sagt der Hauptgeschäftsführer des Fachverband Biogas e.V., Dr. Claudius da Costa Gomez.

Drängende Gesetzesvorhaben zum Erreichen der deutschen Klimaschutzziele stecken in der Pipeline - beispielsweise das Klimaschutzgesetz, das bis Ende des Jahres verabschiedet werden soll. Vor diesem Hintergrund sei eine Neugestaltung der Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien zwingend notwendig, betont da Costa Gomez. "Der Ausbau der Erneuerbaren Energien darf nicht länger ausgebremst werden. Wir brauchen jetzt klare Perspektiven - insbesondere für Biogas."

Ein wichtiger Baustein wäre eine wirkungsvolle und sozial gerechte CO2-Bepreisung. Bislang wird die Klimaschutzleistung der knapp 9.500 deutschen Biogasanlagen und deren CO2-Vermeidung von rund 20 Millionen Tonnen jährlich nicht honoriert.

Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist zu befürchten, dass nicht nur der Biogas-Neubau komplett eingestellt wird, sondern auch bestehende Anlagen zurückgebaut werden. Dabei stünden die Akteure eigentlich bereit, ihren Beitrag zum Klimaschutz und einer nachhaltigen regionalen Energieversorgung zu leisten und dafür auch neue Wege zu gehen, versichert der Verbandsvertreter. Hierfür brauche es aber eine klare Marschrichtung und langfristige Perspektiven seitens der Politik. Eine CO2-Bepreisung oder auch der Ausbau der Treibhausgasquotenregelung im Kraftstoffbereich könnten eine Ergänzung zum jetzigen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sein, das aus Sicht der Firmen und Betreiber dringend überarbeitet werden muss.

Mit Spannung erwartet die Branche deshalb die ersten nationalen Umsetzungsschritte der europäischen Erneuerbaren Energien Richtlinie (Renewable Energy Directive, kurz RED II). Diese enthält unter anderem spezielle Unterquoten für besonders förderwürdige Biokraftstoffe. Dazu zählt Biomethan auf Basis von Gülle und anderen Nebenprodukten oder aus Abfällen. Hier könnte sich bei konsequenter Umsetzung eine Perspektive für Neu- und Bestandsanlagen ergeben. Diese "Perspektiven für Biogas-Bestand- und Neuanlagen durch Post-EEG-Geschäftsmodelle" werden in Kooperation mit dem Bundesverband BioEnergie (BBE) auch in einem Workshop auf der BIOGAS Convention erörtert.

Dass es der Branche nicht an Innovationskraft fehlt, beweist einmal mehr das komplette Programm der diesjährigen Tagung. Neben den Schwerpunktthemen Flexibilität, Biomethan und Gülleverwertung geht es in den Workshops und Panelvorträgen unter anderem um die Sicherheit von Biogasanlagen, das EEG und seine Weiterentwicklung, die Düngeverordnung und die Fremdstoffabtrennung bei der Abfallvergärung. "Die Energiewende und damit der effektive Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel ist nur mit dem flexiblen und speicherbaren Energieträger Biogas realisierbar. Dafür muss der bestehende Anlagenpark erhalten und das Potenzial von Biogas vor allem im Bereich Gülle- und Abfallvergärung weiter ausgebaut werden", fordert der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas.

Vom 10. - 12.12.2019 findet in den Nürnberger Messehallen die 29. BIOGAS Convention & Trade Fair statt. Neben Vorträgen in 6 Panels und 9 Workshops stellen rund 200 Aussteller ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen vor. Schwerpunktthemen sind: Flexibilität, Biomethan und Gülleverwertung. Darüber hinaus geht es u.a. um die politische Zukunft, das EEG, Sicherheit und Instandhaltung.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Biogas e.V. Andrea Horbelt, Pressesprecherin Angerbrunnenstr. 12, 85356 Freising Telefon: (08161) 984660, Fax: (08161) 984670

(sf)

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