Pressemitteilung | Biogasrat+ e.V.

Biogasrat+ e.V. weitet Verbandsprofil aus / Dezentrale Energieversorgung, Systemintegration und Europäisierung

(Berlin) - "Wir stellen uns neu auf: wir sind der Verband der Energiewende", erläutert Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrat+ e.V. den neuen Anspruch des Verbandes, der vor drei Jahren als starke Interessenvertretung der Biogaswirtschaft angetreten ist und heute die dezentrale Energieversorgung, die Systemintegration der erneuerbaren Energien und die Europäisierung in den Fokus der Verbandsarbeit rückt. Die Neuausrichtung kommt auch im Verbandsnamen zum Ausdruck, der nunmehr "Biogasrat+ - dezentrale energien" lautet. Dr. Thomas Stephanblome, 2. Vorsitzender des Biogasrat+, sieht darin eine konsequente Weiterentwicklung: "Wir müssen die Zukunft der Energieversorgung aus der Perspektive von Systemintegration und Kosteneffizienz als Marktakteure mitgestalten und dürfen uns nicht länger über ausgetretene Subventionspfade definieren. Erdgas-KWK und Biomethan-KWK liegt dieselbe Technologie zugrunde. Wer dezentrale Energieversorgung will, muss auf KWK setzen und beiden eine wirtschaftliche Chance geben. Auf längere Sicht wird manche Erdgas-KWK von heute eine Biomethan-KWK von morgen sein. Deshalb darf die Anlegbarkeit von Biomethan gegenüber Erdgas nicht durch die derzeit fehlende Abstimmung zwischen neuem KWK-G und EEG verschlechtert werden. Darüber hinaus ist im Sinne der Energiewende dringend daraufhin zu wirken, dass die derzeit ausgesetzte Steuerbefreiung von Erdgas- und Biomethan beim Einsatz in hocheffizienter Kraftwärmekopplung umgehend wieder herbeigeführt wird."

Biogas in der Energieversorgung von morgen - systemintegriert, dezentral und nachhaltig

"Biogas braucht keine Systemdienstleistungen und verursacht keine Nebenkosten durch Netzausbau, Standby-Energien oder intelligente Steuerung. Biogas kann alles selbst, auch die anderen erneuerbaren Energien integrieren. Deswegen ist es für uns als Verband an der Zeit, eine Leitfunktion bei der Neustrukturierung des Marktes für erneuerbare und dezentrale Energien zu übernehmen und den übrigen Marktakteuren Heimat und Kooperation anzubieten", betont Reinhard Schultz. "Das gilt für technologische Kooperationen mit Power to Gas, die Integration von innovativen Speichertechnologien, die Erschließung neuer Rohstoffe und den Anlagen- und Komponentenbau genauso, wie für kommunale und private Anbieter dezentraler Energieversorgung einschließlich Contracting, Energiehandel und Systemdienstleistungen."

Marktnähe, Kosteneffizienz und möglichst hohe Treibhausgasvermeidung bleiben dabei die Markenzeichen des Biogasrat+. "Das bestehende System der Addition verschiedener Subventionswege wird nicht mehr lange halten. Wir brauchen einen neuen Ansatz, der nur die Mehrkosten gegenüber der konventionellen Erzeugung ausgleicht und den Markterfolg wieder dem Markt überlässt", fordert Schultz. "Das geht nicht über Nacht, aber Schritt für Schritt im Rahmen einer Roadmap, die Politik und Marktteilnehmer gemeinsam entwickeln müssen."

Jenseits nationaler Grenzen - Energiewende muss zu einem europäischen Projekt werden

Der Biogasrat+ setzt auf konsequente Europäisierung. "Wir brauchen schnell eine Öffnung des erneuerbare Energien-Binnenmarktes mit abgestimmten Regeln und Förderwegen, möglichst auch unter Einbeziehung weiterer Nachbarländer, die nicht der EU angehören. Gute Standorte mit hohen Potenzialen und geringen Kosten müssen den Markt treiben, Systemintegration darf nicht nur in Deutschland stattfinden, Kapazitätsmärkte müssen europäisch definiert werden, staatliche Vergütungssysteme müssen wettbewerbsoffen ausgestaltet werden", unterstreicht Dr. Thomas Stephanblome. "In der EU, in Osteuropa und in Südeuropa gibt es eine große Bereitschaft zur Kooperation." Auch hier kommt dem Verband eine Vorreiterrolle zu. Gemeinsam mit acht Partnerländern arbeitet der Biogasrat+ mit Hochdruck daran, Regeln für die gegenseitige Anerkennung von Mengen und Nachweisen von erzeugtem Biomethan zu entwickeln, um den Markt im europäischen Erdgasnetz zu aktivieren.

Weiterführende Informationen zum neuen Profil des Verbands erhalten Sie unter: http://www.biogasrat.de/

Quelle und Kontaktadresse:
Biogasrat e.V. Pressestelle Dorotheenstr. 35, 10117 Berlin Telefon: (030) 20143133, Telefax: (030) 20143136

(cl)

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