Pressemitteilung |

Bürgerstiftungen bauen Brücken zwischen Kulturen / Bundesweit sieben Bürgerstiftungen starten mit je 5.000 Euro in den Ideenwettbewerb der Herbert Quandt-Stiftung und der Initiative Bürgerstiftungen

(Berlin/Bad Homburg) - Die Jury hat entschieden: Sieben Bürgerstiftungen aus Bad Nauheim, Cloppenburg, Holzkirchen, Jena, Köln und Sindelfingen sind in den vierten Ideenwettbewerb der Herbert Quandt-Stiftung und der Initiative Bürgerstiftungen aufgenommen. Jede Stiftung erhält ein Startgeld in Höhe von 5.000 Euro, mit dem sie ab Januar ihre kreativen und innovativen Projektideen zum Jahresthema "Brücken bauen zwischen den Kulturen" verwirklichen kann. Ende 2013 werden die Juroren die entstandenen Projekte abschließend bewerten. Die drei besten Bürgerstiftungen des Wettbewerbs erhalten dann beim großen Finale im Frühjahr 2014 Preisgelder in Höhe von insgesamt 30.000 Euro, um ihre Projekte langfristig zu verankern.

Prof. Dr. Burkhard Küstermann, Leiter der Initiative Bürgerstiftungen, freut sich über die ausgewogene regionale Zusammensetzung des Wettbewerbs: "An der neuen Runde nehmen Bürgerstiftungen aus allen Teilen Deutschlands teil - von Niedersachsen bis Bayern, von Nordrhein-Westfalen bis Thüringen, aus dem ländlichen Raum ebenso wie aus Großstädten. Es sind junge Bürgerstiftungen dabei und solche mit viel Erfahrung." Küstermann ist überzeugt: "In dieser Runde werden vorbildliche Projekte entstehen, die zum Nachahmen anregen."

"Integration gelingt am besten, wenn Menschen vor Ort den Kontakt miteinander suchen", sagt Dr. Roland Löffler, Leiter des Themenfeldes "Bürger und Gesellschaft" der Herbert Quandt-Stiftung. "Bürgerstiftungen haben die Möglichkeit, Ansätze zu entwickeln, die genau zum Bedarf einer Stadt oder Region passen."

Der Wettbewerb möchte Bürgerstiftungen motivieren, Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zusammenzubringen. Die neue Runde will die interkulturelle Verständigung fördern und Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Herkunft, Sprache und Religion schaffen. Die sieben ausgewählten Bürgerstiftungen gehen auf vielfältige Weise an diese Aufgabe heran:

Die Bürgerstiftung Bad Nauheim bildet in ihrem Projekt "Puzzle Picnic Family" interkulturelle "Familien auf Zeit". Die Mitglieder stammen aus fünf Nationen und vier Generationen pro Familie. Gemeinsam entwickeln sie eine Idee und präsentieren sie abschließend bei einem öffentlichen Picnic. Die Bürgerstiftung Cloppenburg stellt Tanz und Musikkultur ins Zentrum: Menschen verschiedener Kulturen lernen gemeinsam Tänze wie Salsa und Merengue, kurdische Volkstänze, orientalischen Bauchtanz, persischen Babakaram, Breakdance und deutsche Standardtänze. Öffentliche Aufführungen sind geplant. Die Bürgerstiftung Holzkirchen will Begegnungs- und Dialogforen für Zuwanderer und Einheimische schaffen. So sollen Sprachkenntnisse verbessert und der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtert werden. Eine Übersicht über die lokale Engagementlandschaft gibt die Engagementbörse der Jenaer Bürgerstiftung Zwischenraum. Die neue Plattform soll vor allem ausländischen Studierenden Orientierung bieten.

Durch Besuche bei Projektträgern erhalten Interessierte Anregungen, wo sie sich ehrenamtlich einbringen können. Mit ihrem Projekt "Kölner Ideen" bündelt die Bürgerstiftung Köln Ideen aus interkulturellen Projekten in der Rhein-Metropole und gibt ihnen eine Präsentationsfläche. Die gezeigten Initiativen sollen der Nachahmung dienen und zugleich deutlich machen, in welchem Umfang die verschiedenen in Köln beheimateten Kulturen bereits interagieren. Ebenfalls aus Köln stammt die Bürgerstiftung KalkGestalten. Die im Stadtteil Kalk ansässige Stiftung möchte zu einer Anlaufstelle für Migrantinnen und Migranten werden, die sich mit einem Ehrenamt in die Gesellschaft einbringen und neue Kontakte knüpfen wollen. Das Erzählprojekt "Ali Baba trifft Baba Jaga" der Bürgerstiftung Sindelfingen bringt Kinder im Vor- und Grundschulalter aus deutschen und Migrationsfamilien zusammen. Sie erzählen einander Märchen aus ihren jeweiligen Kulturen. Anschließend malen oder basteln sie die Märchen-Figuren, spielen Theater und machen gemeinsam Musik. Die Eltern kommen bei Veranstaltungen hinzu. Abschließend veröffentlich die Bürgerstiftung die Geschichten in einem interkulturellen Sindelfinger Märchenbuch.

Der Ideenwettbewerb wendet sich an alle 239 Bürgerstiftungen mit Gütesiegel. Jede Runde fordert zum Brücken bauen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen auf, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken. 22 Bürgerstiftungen hatten Projektideen zum Thema "Brücken bauen zwischen Kulturen" eingereicht. Während des Wettbewerbs stehen die Ausrichter beratend zur Seite, bieten Fortbildungen, ein Präsentationsforum und weitere Vernetzungsmöglichkeiten an.

Die Herbert Quandt-Stiftung setzt sich für die Stärkung einer freiheitlichen und solidarischen Gesellschaft ein. Mit ihrem Wirken will sie Menschen anregen, ihre individuellen Begabungen zu entfalten und Verantwortung für sich und für das Gemeinwesen zu übernehmen.

Die 2001 unter dem Dach des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen gegründete Initiative Bürgerstiftungen ist das zentrale und unabhängige Kompetenzzentrum für Bürgerstiftungen und Initiativen zu deren Gründung in Deutschland. Sie berät, schult und vernetzt Bürgerstiftungen und informiert die Öffentlichkeit über Entwicklungen im Bürgerstiftungssektor.

Über Ihre Berichterstattung freuen wir uns. Kurzbeschreibungen zu den jeweiligen Projekten und Kontakte zu den beteiligten Bürgerstiftungen finden Sie anbei.

Weitere Informationen zur Herbert Quandt-Stiftung unter: www.herbert-quandt-stiftung.de.
Informationen zur Initiative Bürgerstiftungen unter: www.buergerstiftungen.org.

Quelle und Kontaktadresse:
Initiative Bürgerstiftungen, Haus Deutscher Stiftungen Sebastian Bühner, Referent Medien & Kommunikation Mauerstr. 93, 10117 Berlin Telefon: (030) 89 79 47 90, Telefax: (030) 89 79 47 91

(cl)

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