Pressemitteilung | Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW) - Geschäftsstelle Berlin

DDV-Preis für Wirtschaftsjournalismus verliehen

(Berlin) - Im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung in den Stuttgarter Wagenhallen hat der Deutsche Derivate Verband (DDV) am Donnerstagabend gemeinsam mit den Börsen Stuttgart, Frankfurt und gettex gleich sieben Mal den DDV-Preis für Wirtschaftsjournalismus verliehen.

"Wir zeichnen im 16. Jahr Journalistinnen und Journalisten aus, die durch ihre engagierten und kritischen Beiträge zur finanzwirtschaftlichen Bildung beitragen. Sie stehen für Qualitätsjournalismus, der begeistert und Lust auf mehr macht. Nur gut informierte Anlegerinnen und Anleger mit einem soliden Verständnis für die Kapitalmärkte und die dort gehandelten Wertpapiere können als Selbstentscheider oder mit Beratung souveräne Anlageentscheidungen treffen", sagte Christian Vollmuth, geschäftsführender Vorstand des DDV bei der Eröffnung der Preisverleihung am Vorabend der Invest Messe in Stuttgart.

In der Kategorie "Allgemeine Wirtschafts- und Finanzpolitik" erhielten die beiden New Yorker Handelsblatt-Korrespondenten Astrid Dörner und Felix Holtermann den Preis für ihre Artikelserie zur Kryptobörse FTX und deren Niedergang. In der Begründung der Jury heißt es: "Der Beitrag, der am 12.12.2022 im Handelsblatt erschienen ist, ist eine herausragende journalistische Darstellung von Fakten und der persönlichen Wahrnehmung Bankman‐Frieds: Die Chronologie der Ereignisse und das Interview mit Sam Bankman‐Fried werden ineinander verwoben, die Vorwürfe und Ermittlungen des US‐Justizministeriums und der Börsenaufsicht SEC erhalten Raum, ebenso die Spurensuche nach dem Verbleib des Geldes, die Schuldfrage und die weiteren Schritte. Durch die differenzierte Berichterstattung über die Blockchain‐Technologie einerseits und ausgewählte Kryptoassets andererseits trägt die Berichterstattung zur Trennung von Spreu und Weizen in diesem neuen Segment bei."

In der Kategorie "Geldanlage" wurde die Redakteurin des Deutschlandfunk Brigitte Scholtes für ihren Hintergrundbeitrag "Wertanlage, Rohstoff, Schmuck - von schmutzigem und sauberem Gold" ausgezeichnet. Die Jury bezeichnete den Beitrag als "journalistische Glanzleistung" und begründete ihre Entscheidung so: "Scholtes zeigt auf, ohne zu verurteilen, verweist auf Machbares und bereits Erreichtes, ohne zu überhöhen. Es ist eine nüchterne Bestandsaufnahme. Effizientes Recycling ist ebenso gefragt wie fair geschürftes und gehandeltes neues Gold. Der Beitrag lässt keinen Zweifel daran, dass Unternehmen, Staaten, Staatengemeinschaften und internationale Organisationen eine wichtige Rolle haben, wenn es um gerechten Lohn, Umweltstandards und das soziale Gefüge in den Orten der Minenarbeiter geht. Ohne dass ESG als Schlagwort fällt, sind es genau diese Dimensionen - Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung - die Scholtes am Beispiel des Edelmetalls Gold ausbreitet."

In der Kategorie "Altersvorsorge" gewann Matthias Fischer, stellvertretender Chefredakteur von Eurouro und seine Teammitglieder für das Special "Einfach vorsorgen". Der Beitrag hält, was die Überschrift verspricht. Sie macht es dem Leser / der Leserin einfach. Bei einem so vielschichtigen Thema wie der Altersvorsorge ist "Einfachheit" in ihrer Präzision, in ihrer Reduktion und in ihrem Nutzwert die höchste Qualitätsstufe. Um den 2022 verstorbenen Sprachstillehrer Wolf Schneider zu zitieren: "Qualität kommt von Qual" und "Einer muss sich quälen, entweder der Leser oder der Autor." In diesem Fall sind es jedenfalls nicht die Lesenden: Ihnen wird vorgerechnet, transparent vorausgewählt und präzise präsentiert, warum Vorsorge notwendig ist und wie sie gelingen kann. "Einfach vorsorgen" hält, was es verspricht, in einer journalistischen und fachlichen Qualität, die ihres gleichen sucht."

In der Kategorie "Strukturierte Wertpapiere" belegte Emmeran Eder mit seinem Artikel "In aller Ruhe durch schwierige Börsenzeiten", erschienen in Eurouro am Sonntag, den ersten Platz und erhielt einen Preis. In der Begründung der Jury steht: "Passend zur Unsicherheit an den Börsen beschreibt Eder, was man mit Bonus‐Zertifikaten derzeit an der Börse erreichen kann. Anschaulich dargestellt anhand von drei Aktien - Infineon, Siemens und Deutsche Bank - und dem Euro Stoxx 50 als Index. Wer das liest, bekommt ein Gefühl dafür, was Bonus‐Zertifikate mit Cap leisten können, ohne die Risiken zu verschweigen. Der Titel hält in doppelter Weise, was er verspricht, - ist selbst unaufgeregt geschrieben und ist geeignet, anderen einen unaufgeregten Weg durch schwierige Börsenzeiten aufzuzeigen."

In der Kategorie "Sustainable Finance" hat Daniela Helemann, Chefredakteurin von Der Zertifikateberater, mit ihrem Artikel "Wie grün darf es für Sie sein?" den ersten Platz belegt und erhielt einen Preis überreicht. Die Jury-Begründung lautete: "Selten gehen Artikel zu nachhaltigen Wertpapieranlagen so tief wie dieser. Begründungen und Gesetzesvorhaben der EU - wie die EU‐Taxonomieverordnung und die Offenlegungsverordnung - werden hier ebenso dargelegt wie das Verbändekonzept zum Zielmarkt. Helemann gelingt hier, was den wenigsten gelingt: Sie sortiert und ordnet die selbst für Fachleute unübersichtlichen Entwicklungsstränge von Sustainable Finance und legt sie auf verständliche und nachvollziehbare Art und Weise - in Wort und Grafik - dar. Der Artikel gibt Orientierung für Anlegerinnen und Anleger, aber er geht weit darüber hinaus und steigt tief in den Maschinenraum des EU‐Wertpapier‐Regimes ein. Helemann brilliert durch den absoluten Willen, die Materie zu durchdringen, zu ordnen und einfach und verständlich wiederzugeben."

Einen Sonderpreis vergab die Jury in diesem Jahr an Leonie Thim, Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk, für ihre Beiträge unter der Überschrift "Finanzen für Frauen: Was bringen 'Bootcamps' und Finfluencer?". Die Beiträge wurden als Bayern2 Radio‐Reportage (26'), als Online‐Artikel auf BR24; als BR24 Radiobeitrag (2'49), als BR24 Wirtschaftsminute (1'26) und auf BR24 TikTok (0'43) ausgespielt. Die Jury begründete den Sonderpreis damit: "Thim setzt sich mit allen Facetten des Themas "Frauen und Finanzen: Was bringen 'Bootcamps' und Finfluencer?" auseinander. Der Beitrag führt verschiedene Angebote für Frauen auf, diskutiert, was ein gutes Preis‐Leistungs-Verhältnis ist und interviewt die BaFin dazu, welche Kriterien man bei der Auswahl guter Angebote zugrunde legen sollte. Sehr fundiert, sehr nutzwertig. Und all das wird in einer bemerkenswerten Vielfalt von Formaten an die Anlegerin - und solche, die es werden wollen - gebracht. Überzeugt hat die Jury sowohl die kritisch‐konstruktive als auch die Nutzwert‐orientierte Auseinandersetzung mit dem Thema und ebenso die Leistung, eine große Vielfalt an Kanälen adäquat zu bedienen."

Als Journalisten des Jahres hat die Jury in diesem Jahr den Reporter des Nordkurier Carsten Korfmacher ausgezeichnet. Korfmacher wurde 1977 in Düsseldorf geboren, lebt in Berlin und arbeitet als Reporter für den "Nordkurier". Dort beschäftigt er sich in erster Linie mit wirtschaftlichen und bundespolitischen Themen und schreibt vorzugsweise Analysen und Erklärstücke auf Basis aufwändiger Recherchen. Korfmacher wurde bereits 2021 mit dem DDV‐Preis für Wirtschaftsjournalismus für seine Serie "Die Welt nach Corona" ausgezeichnet, und 2022 für seine Serie "Armes, reiches Deutschland". In diesem Jahr hat sich Korfmacher mit der Serie zur Mittelschicht "Die Angst der Mitte vor dem Abstieg" für den Preis beworben. Die Jury begründete ihre Entscheidung so: "Korfmachers fundiertes Bild der deutschen Mittelschicht kommt zu dem Fazit: 'Wer die Mittelschicht stabilisieren will, muss die untere Mitte stärken. Und wer die Bundesrepublik stabilisieren will, muss ihren Osten stärken.' Den Schlüssel für jeden Einzelnen sieht er dabei in Bildung und Weiterbildung, für die Arbeitsplätze von morgen. Das ist typisch für Korfmacher. Seine Serien enden nicht mit dem Kopf im Sand, sondern mit Zuversicht und dem Blick auf das Machbare. So passt es auch zu ihm, dass er - statt die Misere in Lokalredaktionen zu beklagen - nicht nur selbst erfolgreich einen Kontrapunkt setzt, sondern auch Tipps für Kolleginnen und Kollegen aufschreibt. Aktuell nachzulesen in einer dreiteiligen Serie im "Wirtschafts-journalist:in". Seine ausdauernden journalistischen Leistungen, sein Optimismus und seine Mission für den Lokaljournalismus gaben für die Jury den Ausschlag, Carsten Korfmacher in diesem Jahr zum "Journalisten des Jahres" zu küren.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Derivate Verband e.V. (DDV) Michaela Roth, Pressesprecherin Pariser Platz 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 400047515, Fax: (030) 400047566

(jg)

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