Pressemitteilung | Deutsches Institut für vorbeugenden Brandschutz e.V. (DIvB)

E-Scooter im ÖPNV

(Berlin) - Immer mehr Verkehrsunternehmen schließen sich in diesen Wochen einer Ende Februar herausgegebenen Empfehlung ihres Branchenverbands VDV an und unterbinden die Beförderung von Elektrotretrollern (E-Tretrollern) in Bussen und Bahnen. Zum Stichtag 1. Mai verbieten zum Beispiel die Berliner Verkehrsbetriebe BVG ihren Fahrgästen deren Mitnahme in allen Fahrzeugen und Bahnhöfen.

Was vielen Benutzern des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zur umwelt- und kräfteschonenden Bewältigung des "letzten Kilometers" dient, könnte bald bundesweit unmöglich gemacht werden. Hintergrund ist, dass es im Gegensatz zu E-Bikes, E-Rollstühlen und E-Seniorenmobilen für die in E-Tretrollern verbauten Lithium-Ionen-Akkus bislang weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene ausreichend spezifische Normen und Sicherheitsstandards gibt - vor allem nicht mit Blick auf die von ihnen ausgehenden Brandrisiken.

Teil der Mobilitätswende
Das Deutsche Institut für vorbeugenden Brandschutz (DIvB) hält ein Beförderungsverbot dennoch für diskussionswürdig. "E-Tretroller sind aus unserer Sicht ein wichtiger Teil der nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes notwendigen Mobilitätswende. Sie ermöglichen es auch Menschen mit schlechter Verkehrsanbindung sich mit Hilfe des ÖPNV umweltschonend und zeitsparend fortzubewegen", sagt der Geschäftsführer des DIvB, Dipl.-Ing. Axel Haas. Statt eines Transportverbots plädiert das DIvB für eine Verbesserung des Brandschutzes in Bussen und Bahnen.

Schulung und Löschtechnik
Durch eine Schulung und Aufklärung von ÖPNV-Mitarbeitern und Fahrgästen ließe sich die Sicherheit laut DIvB deutlich erhöhen. Einen weiteren Sicherheitsgewinn bietet die Nutzung von geeigneter Löschtechnik. Moderne U-Bahnzüge verfügen bereits über Sprinkleranlagen, die sich ohne viel Aufwand auf das Kontrollieren von Lithium-Ionen-Akkubränden umstellen ließen. Feuerlöscher, die einen Brand bis zum Eintreffen der Feuerwehr beherrschbar machen, sind ebenfalls verfügbar. Sie könnten daher kurzfristig in den Fahrzeugen und an Bahnhöfen bereitgestellt werden. "Wenn wir zudem davon ausgehen, dass Elektrobusse künftig einen immer größeren Anteil in den Fahrzeugflotten der Verkehrsunternehmen haben werden, muss schon aufgrund deren großer Lithium-Ionen-Akkus der Brandschutz an den Haltestellen, Bahnhöfen und Depots sowie in den Fahrzeugen neu bewertet werden", so der DIvB-Geschäftsführer.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für vorbeugenden Brandschutz e.V. (DIvB) Pressestelle Brunnenstr. 156, 10115 Berlin Telefon: (030) 257 321 03, Fax: ()

(jg)

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