Pressemitteilung |

Ein Jahr elektronisches Unfallberichtsverfahren: Der Trend geht steil nach oben

(Köln) - Der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften e.V. (HVBG) und der Verband Deutscher Arztpraxis-Softwarehersteller e.V. (VDAP) legten nach einem Jahr Echtbetrieb jetzt die ersten Ergebnisse für das elektronische Unfallberichtsverfahren vor. Stetig wachsende Teilnehmerzahlen und stetig mehr elektronisch verschickte Berichte werten die Verbände als „beeindruckende Bestätigung“.

Unter dem Titel „Datenaustausch mit Leistungserbringern in der gesetzlichen Unfallversicherung“ (DALE-UV) können seit Januar 2003 alle interessierten Unfallärzte ihre Berichte elektronisch mit dem VDAP Communication Standard (VCS) über den HVBG an die Berufsgenossenschaften (BG) versenden. Nach einer dreimonatigen Pilotphase Ende 2002 nahm die Zahl der teilnehmenden Unfallmediziner kontinuierlich zu. Über 80 Ärzte nehmen inzwischen regelmäßig die Möglichkeit des elektronischen Versands der Unfallberichte in Anspruch - Tendenz: Klar steigend. Von Januar 2003 bis Mitte Dezember wurden rund 46.000 Berichte verschickt. HVBG und VDAP sehen die stark steigende Interessentenzahl an der elektronischen Kommunikation als Vorboten zur Einführung der Gesundheitskarte zum 1. Januar 2006. „Die Ärzte wollen schon jetzt die Möglichkeiten zum elektronischen Datenaustausch nutzen“, dieser Trend zeichne sich „ganz klar ab“, wie HVBG und VDAP übereinstimmend erklärten.

Abschied von der Zettelwirtschaft wird mit Geld versüßt

Wie in anderen Bereichen trage die elektronische Kommunikation auch beim Unfallberichtsverfahren für alle Beteiligten zur „deutlichen Reduzierung der Zettelwirtschaft“ bei. Bei dem papierbasierten Unfallberichtswesen müssen die Ärzte ein Formular und zwei Durchschläge ausfüllen und an verschiedene Stellen verschicken. Mit DALE-UV wird der Unfallberichtsbogen nur ein Mal ausgefüllt und per Mausklick versand. Viele teilnehmenden Ärzte und Arzthelferinnen möchten diesen Komfort nicht mehr missen. Auch die Berufsgenossenschaften werden entlastet: Die mühselige Eingabe der Daten in den Rechner entfällt bei elektronisch eingereichten Unfallberichten. Der HVBG nahm diese Erleichterung zum Anlass, ein Anreizsystem für DALE-UV zu schaffen: Für jeden elektronisch eingereichten Unfallbericht erhält der Arzt 0,35 Euro vom Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften. „So wollen wir den Ärzten den Abschied von der Zettelwirtschaft versüßen“, erklärte Klaus-Jürgen Kraft, Projektleiter DALE-UV beim HVBG.


Auch der VDAP zeigt sich mit den Ergebnissen des elektronischen Unfallberichtsverfahrens zufrieden. „Wir sehen VCS als Standard für die elektronische Kommunikation im Gesundheitswesen bestätigt“, erklärte der Verbandsvorsitzende Michael Schmitz.

Der VDAP Communication Standard (VCS) wurde Ende der 90er Jahre unter Leitung des VDAP entwickelt. VCS ist ein offener Standard, der jedem Interessierten aus dem Bereich des Gesundheitswesens kostenlos zur Verfügung steht. Der Siegeszug von VCS begann zunächst mit dem Einsatz beim elektronischen Arztbriefaustausch. VCS ist modular aufgebaut und werde, wie Schmitz betonte, kontinuierlich weiterentwickelt. Der VDAP-Standard ist auch bei der Online-Abrechnung im Einsatz. Im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) können seit Juli 2003 alle interessierten Ärzte ihre Abrechnung online an die KVWL verschicken. Zahlenmäßig steht laut Schmitz jedoch das Unfallberichtsverfahren unbestritten an der Spitze.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Arztpraxis-Softwarehersteller e.V. (VDAP) Worringer Str. 25, 50668 Köln Telefon: 0221/9731430, Telefax: 0221/9731439

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