Pressemitteilung | Öko-Institut e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Energy Sharing - ein Modell für die Energiewende?

(Freiburg/Würzburg) - Energy Sharing: Keine Umsetzungspflicht, aber Handlungsspielräume
Im EU-Recht ist festgelegt, dass gemeinschaftlich erzeugter Strom, beispielsweise innerhalb von Erneuerbaren-Energien-Gemeinschaften, auch gemeinsam genutzt werden kann. Eine finanzielle Förderung oder Ausnahmen von energiewirtschaftlichen Pflichten im nationalen Recht schreibt das EU-Recht den Mitgliedstaaten jedoch nicht vor. Der deutsche Gesetzgeber ist daher EU-rechtlich aktuell nicht gezwungen, den Rechtsrahmen zu ändern. Will er Energy Sharing fördern, kann er dies aber tun: Die Spielräume hierfür zeigt die Analyse ebenfalls auf.

"Der EU-Gesetzgeber macht deutlich: Energy Sharing muss möglich sein. Eine Besserstellung fordert er jedoch nicht. Vielmehr macht er selbst ein Spannungsverhältnis zwischen Energy Sharing und den Versorgerpflichten auf. Innerhalb dieses Rahmens hat der deutsche Gesetzgeber jedoch Handlungsspielraum", so Dr. Daniela Fietze, Projektleiterin bei der Stiftung Umweltenergierecht.

Rolle von Energy Sharing für die Energiewende noch ungewiss
"Die Ziele, die mit Energy Sharing verfolgt werden, sind natürlich zu begrüßen," so David Ritter, Projektleiter am Öko-Institut. Inwiefern Energy Sharing aber tatsächlich zur Zielerreichung beitragen kann, ist bisher noch nicht ausreichend mit Daten hinterlegt. Dies gilt besonders für die Reduzierung des Netzausbaus. "Daher wäre eine Kosten-Nutzen-Analyse wünschenswert, die Energy Sharing mit alternativen Instrumenten zur Zielerreichung vergleicht."

In der Studie wurden sechs Aspekte formuliert, die ausgestaltet werden müssten, wenn die Entscheidung für die Umsetzung eines Energy Sharings erfolgt. So ist es beispielsweise wichtig, den lokalen Zusammenhang zwischen Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien und Verbrauchern festzulegen. Ein weiterer Punkt wäre, ob nur Strom aus neuen Anlagen eine Förderung erhält bzw. ob es überhaupt eine zusätzliche Förderung für Energy Sharing geben soll.

Quelle und Kontaktadresse:
Öko-Institut e.V. Pressestelle Merzhauser Str. 173, 79100 Freiburg Telefon: (0761) 45295-0, Fax: (0761) 45295-288

(jg)

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