Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Hip, Hype, funk - für alle / BDL zum neuen Jugendangebot von ARD und ZDF

(Berlin) - "Ein Programmangebot der Öffentlich-Rechtlichen von, für und mit jungen Menschen? Eine großartige Idee", sagt der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. Trotzdem jubelt Sebastian Schaller nicht. Recht verhalten begrüßt er das neue und junge Programmangebot von ARD und ZDF, das seit gut einer Woche in den Kanälen zu finden ist, die Jugendliche und junge Erwachsene überdurchschnittlich frequentieren. "funk" haben die Macher den öffentlich-rechtlichen Jugendsender genannt.

Statt des starren Programmkorsetts, das wir vom Fernsehen kennen, erwartet das junge Publikum ein multimedialer und wandelbarer "Kessel Buntes" mit unterschiedlichsten Formaten, aus denen man sich sein eigenes Programm zusammenstellen und zu dem man beitragen kann. "Werbefrei und unabhängig von kommerziellen Interessen ist das eine echte Chance. Allerdings nur, wenn die Internetverbindung das hergibt", sagt der BDL-Bundesvorsitzende: "Und da liegt für uns ein Problem. Egal wie zielgruppengenau die Macher von funk ihre Inhalte geplant haben, die Netzabdeckung in den ländlichen Räumen schließt viele Nutzer aus."

Der größte Jugendverband im ländlichen Raum fordert seit Jahren den zügigen Ausbau schneller und flächendeckender Netzzugänge. "Aus unserer Sicht - und auch aus Sicht der Unternehmen im ländlichen Raum - gehört eine leistungsstarke Internetverbindung heute zur Daseinsvorsorge. Genau wie Wasser und Strom" setzt der junge Mann nach. Doch noch gebe es viele Lücken, so dass das digitale Programmangebot junge Menschen in den ländlichen Räumen, in denen schnelles Internet nicht verfügbar ist, benachteilige.

Den Anspruch der Verantwortlichen, die Zielgruppe aktiv ins Programm einzubinden, sie mitwirken und mitgestalten zu lassen, um ehrlich und authentisch Innovationsimpulse zu geben, schätzt der BDL. "Ohne Beteiligung geht bei uns nichts", bekennt Sebastian Schaller. "Doch wir wissen auch, Beteiligung kann nur auf Augenhöhe stattfinden. Entsprechend müssen bei Programmentwicklung und Entscheidungsfindung Jugendliche zu Wort kommen. War das so? Ist das so? Das ist für uns nicht ersichtlich", bemängelt der BDL-Vorsitzende. Für den jungen Mann steht fest: "Ein Beschwerdemanagement reicht für Beteiligung nicht".

Bei aller Kritik, ist sich der BDL nach der ersten Sendewoche einig, sei "funk" ein vielversprechendes und zeitgemäßes Angebot. Es könne junge Menschen besser am gesellschaftlichen Diskurs beteiligen als ein Berieselungsprogramm, auch wenn dem Jugendsender ein eigenes, tägliches Nachrichtenformat gut zu Gesicht stünde.

"Wir sind gespannt, wie sich das junge Angebot weiterentwickelt und werden es im Blick behalten", kündigt der BDL-Bundesvorsitzende an. "Vor allem werden wir darauf achten, ob die Inhalte und Formate auch junge Menschen auf dem Land ansprechen. Denn obwohl sich viele Themen ähneln, unterscheidet sich das Landleben vom Alltag in der Stadt", so Sebastian Schaller. Er weist darauf hin, dass bei vielen Programmangeboten die Lebenssituation in den Dörfern außer Acht gelassen oder romantisierend dargestellt wird. "funk darf sich nicht nur an Städter richten, sondern muss die 54 Prozent auf dem Land genauso adressieren", fordert der BDL-Bundesvorsitzende.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Fax: (030) 31904-206

(dw)

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