Pressemitteilung | Verband Deutscher Metallhändler und Recycler e.V.

Hohe Preise und Diebstähle belasten den Metallhandel

(Berlin) - Die Preise auf den internationalen Metallmärkten erreichten in den letzten Wochen immer neue Rekordstände. Während der Durchschnittspreis für Kupfer an der Londoner Metallbörse (LME) Anfang September 2003 noch bei rund 1.750 Dollar lag, notiert das rote Metall inzwischen um 7.500 Dollar. Die Nickelpreise erhöhten sich in den zurückliegenden drei Jahren von ca. 9.500 Dollar auf bis zu 30.000 Dollar. Bei den anderen Basismetallen sind ebenfalls kräftige Preissteigerungen zu beobachten. Der Metallhandel wird durch die extrem hohen Metallpreise zunehmend belastet. Dies hat mehrere Gründe.

Der Handel lebt von der Marge, also der Differenz wischen Einkaufs– und Verkaufspreisen. Da den hohen Verkaufspreisen auf der anderen Seite stets höhere Einkaufspreise gegenüberstehen, erhöht sich die Marge des Händlers nicht. Im Gegenteil: Die Finanzierungskosten steigen. Die Zeitspanne zwischen Ein– und Verkauf finanziert der Handel in der Regel vor. Da die sich die Preise zum Teil vervierfacht haben, steigt die finanzielle Belastung des Handels entsprechend, ohne dass dies später beim Verkauf aufgefangen werden kann.

Der Absatz lahmt. Zwar gibt es derzeit einen großen Bedarf an Rohstoffen, dies gilt auch für Metalle, aber die Metallverarbeitende Industrie ordert aufgrund der hohen Preise nur Presseinformation für den kurzfristigen Bedarf. Längerfristige Abnahmeverträge sind eher selten geworden. Die Folge: Viele Händler bleiben auf ihren teuer eingekauften Beständen sitzen, während die Abnehmer auf sinkende Preise hoffen und deshalb nur verhalten ordern. Handelsgeschäfte werden wegen des hohen Ausfallrisikos in der Regel durch Kreditversicherungen abgesichert. Bedingt durch die steigenden Werte der Metalle, haben sich auch die Versicherungssummen und damit die Prämien stark erhöht. Auch diese Kosten kann der Handel kaum weitergeben.

Die Zahl der Diebstähle nimmt drastisch zu. Hauptleidtragende der durch die hohen Preise verursachten Diebstahlswelle sind Unternehmen der Metallwirtschaft, Hersteller und Händler bis hin zum Verarbeiter. Der Metallhandel investiert große Summen in die Sicherung seiner Lagerplätze. Die Versicherungsprämien haben sich in den letzten Monaten teilweise verdreifacht, manche Gesellschaften lehnen Diebstahlversicherungen für Metalle aufgrund des hohen Risikos inzwischen sogar ab.

Die VDM-Vorsitzende Rita Dapont wies Vorwürfe zurück, der Metallhandel mache es den Dieben zu einfach gestohlene Ware abzusetzen. Dapont: „Unsere Mitgliedsunternehmen sind in der Regel ESN-zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe und verfügen über ein Qualitätsmanagementsystem. Beim Ankauf der Ware werden die erforderlichen Personalien der Lieferanten erfasst und in das Betriebstagebuch eingetragen.

Auf diese Weise kann jede Partie zurückverfolgt werden“. In Zusammenarbeit mit den Polizeidienststellen leitet der Verband Deutscher Metallhändler e.V. alle ihm gemeldeten Diebstahlmeldungen sofort per e-mail und Internet an seine Mitgliedsunternehmen weiter und warnt vor dem Ankauf der Ware. Gleichzeitig werden die europäischen Partnerverbände informiert, die wiederum ihre Mitglieder warnen. „Mit Hilfe dieses Warnsystems konnten bereits Metalldiebe gefasst und abgeurteilt werden“, betont Frau Dapont.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Metallhändler e.V. (VDM) Pressestelle Hedemannstr. 13, 10969 Berlin Telefon: (030) 259373810, Telefax: (030) 259373820

(bl)

NEWS TEILEN: