Kfz-Neuzulassungen in Baden-Württemberg um neun Prozent im Minus / Brambach: Autohäuser in der Existenz bedroht
(Stuttgart) - Die baden-württembergischen Autohäuser haben 2007 das schlechteste Ergebnis seit 1994 eingefahren: Die Zahl der Neuzulassungen ging gegenüber 2006 um 41.226 Fahrzeuge zurück. Zu den rund neun Prozent Minus beim Handel mit Neuwagen kommt ein Minus von acht Prozent bei den Gebrauchtwagen: Dieses Ergebnis ist existenzbedrohend für viele Autohäuser. Der wirtschaftliche Aufschwung ist an uns vorbei gefahren, beurteilt der Vizepräsident des baden-württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes, Dr. Harry Brambach, die Situation im Autohandel.
Einen unerwartet starken Rückgang von neun Prozent bei den Pkw-Neuzulassungen hat der Kraftfahrzeughandel in Baden-Württemberg im Jahr 2007 hinnehmen müssen. Allerdings lag der Südwesten damit noch knapp vor dem gesamtdeutschen Pkw-Markt, der einen Rückgang um 9,2 Prozent zu verzeichnen hatte. Insgesamt wurden 2007 in Baden-Württemberg 416.133 Pkw neu zugelassen, das waren 41.226 Autos weniger als 2006. Insbesondere der Privatmarkt ist eingebrochen. Private Neuwagenkäufe hatten nur noch einen Anteil von 38 Prozent gegenüber 47 Prozent in 2006.
Im Gebrauchtwagenhandel sieht es nicht besser aus. Im Jahr 2007 wurden 72.244 oder acht Prozent weniger gebrauchte Autos verkauft als 2006. Mehrwertsteuererhöhung, Klimadebatte, hohe Kraftstoffpreise und die Unsicherheit über die zukünftige Kfz-Besteuerung haben die Autofahrer verunsichert, so Brambach.
Für 2008 erwartet der Vizepräsident eine Stabilisierung des Neu- und Gebrauchtwagenhandels und sieht Chancen für eine leichte Besserung. Wir sind verhalten optimistisch und rechnen mit zusätzlichen Verkäufen im Privatmarkt. Hohe Wachstumserwartungen mit Zulassungszahlen wie Ende der neunziger Jahre oder Anfang dieses Jahrzehnts sollten allerdings auf ein realistisches Fundament gestellt werden. Unsere Branche muss sich insgesamt auf ein niedrigeres Zulassungsniveau einstellen.
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