Pressemitteilung | Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)

Klaus Baur neuer Präsident der Bahnindustrie in Deutschland

(Berlin) - Neuer Präsident des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. ist Klaus Baur. Das neunköpfige Präsidium des VDB wählte den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Bombardier Transportation Deutschland GmbH am vergangenen Freitag während der Jahrestagung des Verbands in München einstimmig in sein neues Amt. Bisher war Baur Vizepräsident des VDB für das Ressort Fahrzeuge. Baur übernimmt die Spitzenposition von Friedrich Smaxwil, der fünf Jahre die Bahnindustrie in Deutschland führte und nun in den Ruhestand geht. Für Smaxwil rückt Jörn F. Sens in das Präsidium des Industrieverbands auf. Sens ist bei der Siemens AG Mobility / Rolling Stock als CEO für das weltweite Geschäft mit Schienenfahrzeugen und Services verantwortlich. Er wurde von der Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit in das Präsidium gewählt. Im Verband der Bahnindustrie in Deutschland sind 130 Bahntechnikhersteller, Leasing- und Engineering-Gesellschaften organisiert. Ihr Auftragseingang lag 2008 bei knapp 13 Mrd. Euro.

"Ich danke herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen und freue mich darauf, die erfolgreiche Arbeit des Verbandes weiterzuführen", sagte Klaus Baur nach seiner Wahl. Und weiter: "Die Wirtschafts- und Finanzkrise stellt unsere Branche vor neue und große Aufgaben, um die Arbeitsplätze im Land und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern."

Als einen Schwerpunkt seiner Arbeit nannte der neue VDB-Präsident verbesserte Regeln für die Zulassung von Schienenfahrzeugen. Um planbare und transparente Prozesse zu erreichen, müsse die Zusammenarbeit zwischen Eisenbahn-Bundesamt, Betreibern und Bahnindustrie auf allen Ebenen intensiviert werden. Es gelte gemeinsam zu klären und festzulegen, wie Schienenfahrzeuge nachvollziehbar und gründlich die Zulassungsverfahren durchlaufen können. "Die Zulassungen müssen Planungssicherheit für einen langfristigen Betrieb der Fahrzeuge schaffen", forderte Baur. "Nachvollziehbare Verfahren, die auch von den europäischen Partnern anerkannt werden, sind ein wichtiger Standortfaktor für den Erfolg der Bahnindustrie in Deutschland."

Hohe Priorität räumte Baur auch der weiteren Finanzausstattung des Öffentlichen Personennahverkehrs in Städten und Kommunen ein, da die investive Zweckbindung der Mittel für den Verkehr aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz ab 2014 entfalle. "Es ist zu befürchten, dass dies zu spürbaren Einbußen bei der kommunalen Verkehrsversorgung führt", so der VDB-Präsident. Auch die Finanzmittel, die der Bund für den erfolgreichen Regionalverkehr auf der Schiene bereitstelle, dürften nicht zu Lasten des Innovationspotenzials der Branche verringert werden. "Für den attraktiven, umweltfreundlichen Schienenverkehr wäre dies ein erheblicher Rückschlag", so Baur.

Klaus Baur verfügt über langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet der Verkehrstechnik. Der an der Universität Stuttgart promovierte Maschinenbauingenieur arbeitete zunächst für den Elektrotechnikkonzern ABB. Dort wechselte er 1990 als Bereichsleiter Nahverkehr in den Geschäftsbereich Verkehrstechnik. 1995 übernahm Baur die Geschäftsführung der ABB Henschel Verkehrstechnik GmbH. Nach der Übernahme der Geschäftseinheit durch Adtranz Deutschland im Jahr 1996 wurde Baur 1999 Deutschland-Chef. Ab 2001, nachdem Bombardier die Adtranz übernommen hatte, zeichnete er für den Bereich Intercity in Zentraleuropa verantwortlich. Seit Juli 2003 ist Baur Vorsitzender der Geschäftsführung der Bombardier Transportation Deutschland GmbH.

Friedrich Smaxwil gehörte fast zehn Jahre dem Präsidium des VDB an. Der Wirtschaftsingenieur arbeitete 20 Jahre in verschiedenen Funktionen der Standard Electric Lorenz AG (SEL) für Navigations-, Luftfahrt- und Signaltechnik, darunter fünf Jahre als General Manager in Spanien. Nach der Übernahme von SEL durch Alcatel 1993 verantwortete Smaxwil als Direktor das internationale Geschäft. Drei Jahre später wurde er Vice President für das Segment Transport Automation Systems und General Manger für Deutschland. 2002 wechselte Smaxwil zur Siemens AG als Bereichsvorstands im Geschäftsfeld Transportation Systems.

Das Präsidium und die Geschäftsführung des VDB dankten ihm für seine langjährige und erfolgreiche Arbeit als Präsident des VDB. Sie würdigten Smaxwils Verdienste um eine Stärkung des Schienenverkehrs in Deutschland, so auch im Zusammenhang mit seinem Engagement für eine verbesserte Schieneninfrastrukturfinanzierung. Sie betonten außerdem Smaxwil engagiertes Eintreten für den grenzüberschreitenden Schienenverkehr. In seiner Präsidentschaft verabschiedeten Deutschland und Frankreich als erste europäische Staaten ein Abkommen zur wechselseitigen Anerkennung von Schienenfahrzeugen.

Das neue Präsidiumsmitglied Jörn F. Sens ist Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik und seit 1979 bei der Siemens AG. Mehrere Jahre arbeitete er für Siemens in China, für die Automatisierungs- und Antriebstechnik sowie für Powerautomation. Von 2004 bis 2007 war er Bereichsvorstand von Siemens Transportation Systems. Seit 2008 ist Sens CEO für das Geschäft mit Rolling Stock in der Siemens AG, Industry Sector, Division Mobility.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) Sascha Nicolai, Referent, Kommunikation Jägerstr. 65, 10117 Berlin Telefon: (030) 206289-0, Telefax: (030) 206289-50

(tr)

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