Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP)

"Koalitionsvertrag wird Schlüsselrolle der Pflanzenzüchtung nicht gerecht

(Bonn) - Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP) reagiert mit Kritik auf den gestern vorgelegten Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD. "Die nachhaltige Steigerung und Sicherung der Erträge durch Pflanzenzüchtung spielt eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Ernährungs- und Ressourcenknappheit und bei der Anpassung des Pflanzenbaus an den Klimawandel. Eine diesem Nutzen angemessene Stärkung unserer Unternehmen in ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit lassen die künftigen Regierungsparteien vermissen. Zusätzlich schadet der Erhalt des Status Quo zum Nachbau und zur GVO-Freiheit von Saatgut der Pflanzenzüchtung und damit der Landwirtschaft in Existenz bedrohender Art und Weise", kommentiert BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer den Koalitionsvertrag.

Schäfer sieht vor allem die Refinanzierung der kostenintensiven und langwierigen Züchtungsarbeit gefährdet. Ohne eine praxisnahe Nachbauregelung, die gewährleistet, dass die Züchter auf einer klaren rechtlichen Basis die ihnen zustehenden Nachbaugebühren erhalten, werden Investitionen in die Sortenentwicklung perspektivisch drastisch sinken. "Dies geht mit einem Verlust an innovativen Sorten und Unternehmen sowie der Vielfalt in der Landwirtschaft einher", warnt er.

Als positiven Ansatz wertet Schäfer die vorgesehene Förderung der Bioökonomie. Gleichzeitig weist er aber darauf hin, dass die Pflanzenzüchtung, die für die Rohstoffbasis der Bioökonomie sorgt, hier mehr Berücksichtigung finden muss. "Wir brauchen eine umfassende und langfristig angelegte Forschungsförderung für die Pflanzenzüchtung, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit und Vorreiterrolle in der Bioökonomie zu sichern", meint er.

Verwundert zeigt sich Schäfer über das Fehlen der bereits in den Medien angekündigten steuerlichen Förderung für kleine und mittlere Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung. "Fehlende Anreize, in Forschung und Entwicklung zu investieren, bedeutet eine weitere Schwächung mittelständisch geprägter Branchen wie der Pflanzenzüchtung und damit des Innovationsstandortes Deutschland", erklärt Schäfer.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. Ulrike Amoruso-Eickhorn, Referentin, Öffentlichkeitsarbeit Kaufmannstr. 71-73, 53115 Bonn Telefon: (0228) 9858110, Fax: (0228) 9858119

(cl)

NEWS TEILEN: