Pressemitteilung | Bundesverband der Selbständigen / Deutscher Gewerbeverband e.V. (BDS-DGV) - Bundesgeschäftsstelle

Konjunkturumfrage "Mittelstand 2005": Leichter Aufwärtstrend setzt sich fort - Insolvenzangst sinkt - Handel weiterhin Sorgenkind

(Berlin) - Der deutsche Mittelstand sieht - leichte - Aufwärtstrends: Weniger Mittelständler fühlen sich durch Insolvenz bedroht, und der Personalabbau wird weiter gebremst. Die persönlichen Erwartungen und die Bewertung der allgemeinen Wirtschaftslage haben sich etwas verbessert, werden aber weiter mehrheitlich als schlecht eingeschätzt. Mit zunehmender Unternehmensgröße steigen die positiven Beurteilungen. Die Investitionen werden auch im kommenden Halbjahr weiter zurückgehen, allerdings etwas weniger stark als im vergangenen Jahr. Der Handel bleibt weiterhin das Sorgenkind. Fazit: Die Lage ist besser geworden, bleibt aber insgesamt schlecht.

Dies sind die Kernaussagen der aktuellen Konjunkturumfrage unter 1.492 Unternehmern, die der Bundesverband der Selbständigen (BDS) traditionell zum Jahresende durchgeführt hat. Nachdem die Mittelständler die Lage im letzten Jahr gedämpft optimistisch einschätzten, gibt die aktuelle Analyse eine etwas bessere Grundstimmung wider.

Persönliche Geschäftserwartungen positiver als allgemeine Lage
53 Prozent der befragten Unternehmen schätzen die allgemeine wirtschaftliche Lage als schlecht ein - im Vergleich zu 59 Prozent im letzten Jahr. Als befriedigend sehen sie immerhin 42 Prozent (Vorjahr: 38 Prozent). 4,5 Prozent bewerten die Lage sogar als "gut" (Vorjahr: 3,4 Prozent).

Dabei wird die persönliche Geschäftslage wesentlich besser betrachtet: Während nur noch 28 Prozent die eigene Lage "schlecht" nannten (Vorjahr: 33 Prozent), sehen sie nun immerhin 21 Prozent als "gut" an (Vorjahr: 16 Prozent). Die Mehrheit der Selbständigen bewertet die persönliche Geschäftslage als "befriedigend" (52 Prozent) und folgt damit der Einschätzung aus dem letzten Jahr (50 Prozent).

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen: Vor allem der Handel leidet weiterhin unter der Konsumflaute - 40 Prozent der Unternehmen benennen die Lage als "schlecht". Dieser Ansicht schließen sich noch 34 Prozent der Handwerker aber nur 23 Prozent der Dienstleistungsunternehmen an - die Mehrheit bei Dienstleistungen und Handwerk spricht von einer befriedigenden Lage (jeweils 52 Prozent).

Beschäftigungsentwicklung stagniert
Der Negativtrend bei der Personalentwicklung hat sich weiter abgeschwächt: Nur noch 22 Prozent wollen ihre Mitarbeiterzahl reduzieren (Vorjahr: 23 Prozent), wohingegen sechs Prozent neue Mitarbeiter einstellen wollen. Die große Mehrheit von 72 Prozent will den Personalbestand beibehalten. Unternehmen mit weniger als fünf Mitarbeitern gehören überwiegend zu dieser Kategorie - größere Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern gaben dagegen eher an, entweder neues Personal einstellen (17 Prozent) oder Mitarbeiter abbauen zu wollen (32 Prozent).

Auch nach Branchen muss differenziert werden: im Handwerk sind die Aussichten am schlechtesten. 26,5 Prozent der Handwerksbetriebe wollen die Belegschaft im kommenden Jahr reduzieren, dagegen soll es bei 75,7 Prozent der Dienstleistungsunternehmen keine Veränderungen im Personalbestand geben.

Große Mehrheit rechnet nicht mit Insolvenz - Investitionen steigen leicht
Betriebsschließungen werden dagegen eher bei kleinen Unternehmen befürchtet: während 16 Prozent der Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern eine Insolvenz für möglich halten, ist es bei Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern ein weit geringerer Prozentsatz (1,3 Prozent). Erfreulich ist jedoch, dass insgesamt 86 Prozent der Unternehmen keine Insolvenz erwarten.

Dagegen wird es nur geringe Verbesserungen bei den Investitionen geben: 53 Prozent der Unternehmen werden ihr Investitionsvolumen nicht verändern, bei 38 Prozent wird es verringert, knapp 10 Prozent steigern ihre Investitionen. Auch hier ist eine deutliche Unterscheidung nach Unternehmensgröße sichtbar: Während 40 Prozent der Unternehmen unter fünf Mitarbeitern die Investitionen senken werden, wollen 24 Prozent der größeren Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern stärker investieren.

Die BDS-Konjunktur-Umfrage basiert auf einer Umfrage unter 1.492 Unternehmen im Zeitraum vom 5. und 22. Dezember 2004. Der BDS ist Deutschlands ältester und größter branchenübergreifender Mittelstandsverband mit rund 80.000 Mitgliedern.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Selbständigen - Deutscher Gewerbeverband e.V. (BDS-DGV), Bundesgeschäftsstelle Michael Wehran Platz vor dem Neuen Tor 4, 10115 Berlin Telefon: 030/2804910, Telefax: 030/28049111

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