Pressemitteilung | Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ) - Hauptgeschäftsstelle

Kulturelle Bildung zeigt Verantwortung für Bildung / Schul-, Jugend und Kulturpolitik stehen gemeinsam für eine bessere Kultur des Aufwachsens

(Remscheid) - Der Vorstand der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (BKJ), Dachverband für kulturelle Kinder- und Jugendbildung in Deutschland, erklärt aus Anlass des Besuches von Professor Vernor Munoz, UN-Sonderbeauftragter für Menschenrechte in Deutschland:

Unser Schulsystem befindet sich im internationalen Vergleich in einer empfindlichen Schieflage. Dass etwa 20 Prozent der Jugendlichen, vor allem solche mit Migrationshintergrund, die Schule ohne ausreichende Kenntnisse in der Landessprache und in Mathematik und Naturwissenschaften verlassen, ist nicht bloß ein Schönheitsfehler. Dass ein Beauftragter des Hohen Kommissars für Menschenrechte genau aus diesem Grund Deutschland besucht, zeigt, in welchen Kategorien dieses Versagen des öffentlichen Schulsystems international gewertet wird. Seine vorläufigen Kommentare zum Abschluss seines Besuches zeigen, dass eine Entwarnung nicht gegeben werden kann: zu frühe Selektion, zu wenig individuelle Förderung, eine Vernachlässigung der Früherziehung. Der Begriff der „strukturellen Demütigung“ aus der ersten PISA-Studie muss offenbar aufrechterhalten werden. Aus diesem Grund erinnert der Vorstand der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung daran,
- dass Bildung mehr ist als Schule,
- dass es neben der Schule eine gut ausgebaute Infrastruktur für Bildungsmöglichkeiten (etwa in der Jugendhilfe und im Kulturbereich) gibt, die wichtige Lebenskompetenzen vermittelt,
- dass der am 9. 3. zur Beratung im Deutschen Bundestag anstehende 12. Kinder- und Jugendbericht des Bundes einen Anlass bietet, auf diese Bildungsleistungen hinzuweisen,
- dass zudem die Konvention zur kulturellen Vielfalt, die am 10.3. zum ersten Mal im Deutschen Bundestag beraten wird, gerade in Hinblick auf Menschen mit Migrationshintergrund verbesserte Teilhabechancen einfordert.

Schul-, Jugend- und Kulturpolitik stehen gemeinsam in der Verantwortung für eine verbesserte Kultur des Aufwachsens in Deutschland. Gerade die kulturelle Bildung innerhalb und außerhalb der Schule bietet erhebliche Chancen für ein sinnhaftes Lernen und für eine Bildung, die aus ‚halben Portionen ganze Persönlichkeiten’ macht.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung e.V. (BKJ) Pressestelle Küppelstein 34, 42857 Remscheid Telefon: (02191) 794390, Telefax: (02191) 794389

(tr)

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