Pressemitteilung | Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Mehr Planungssicherheit, bessere Einbindung - Handwerk fordert Energiepolitik aus einem Guss

(Stuttgart) - Baden-Württemberg hat sich verpflichtet, bereits 2040 klimaneutral zu sein. Dieses Ziel erfordert zahlreiche energiepolitische Entscheidungen, Transformation und einen Umbau der Infrastruktur. Hier spielt das Handwerk eine entscheidende Rolle. Was es braucht, damit das Handwerk die Energiewende erfolgreich mit umsetzen kann, hat Handwerk BW jetzt in einem Positionspapier festgehalten.

"Ohne das Handwerk keine Energiewende - diese Botschaft muss in den Köpfen der Politik nicht nur ankommen, sie muss auch zu konkreten Konsequenzen führen. Damit das Handwerk die Transformation umsetzen kann, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb und gute Arbeitsbedingungen, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und die Energiewende umsetzen zu können. Kurzum: Wie brauchen ein viel konkreteres energiepolitisches Gesamtkonzept", sagt Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold.

Gerade mit Blick auf die Gestaltung der politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen hält es der Verband für entscheidend, dass die Politik mehr Expertise aus der Praxis einholt. Aktuell werden aber stattdessen in oft kürzester Zeit immer mehr Gesetze ausgearbeitet. Es bleibt kaum Zeit für eine Überprüfung auf Praxistauglichkeit, so die Kritik des Verbands. Praxistaugliche Gesetze sind aber die Grundlage einer nachhaltigen Energiewende. Für deren Gestaltung steht auch Handwerk BW mit seinem Expertennetzwerk als ständiger und verlässlicher Partner bereit.

Das Handwerk erwartet außerdem einen fairen Wettbewerb zwischen zentraler Versorgung über Nah- und Fernwärme und dezentraler Versorgungstechnik. Wenn Fernwärme oder Nahwärme kostenseitig wettbewerbsfähig sind, sieht Handwerk BW diese als geeignete Lösung. Anschluss- und Benutzungszwänge sowie eine Überförderung von Fern- und Nahwärme lehnt der Verband hingegen ab. Kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger Hebel, jedoch kein Allheilmittel.

Weitere Forderungen des Handwerks: Die Förderkulisse bei energetischen Sanierungen muss gezielt angepasst und Anreizprogramme etabliert werden, um diese Sanierungen stärker zu unterstützen. Beim Einsatz erneuerbarer Energien braucht es eine zukunftsorientierte Technologieoffenheit auch auf Seiten der Politik. Nur so kann die notwendige Effizienz erreicht werden.

Gebäudeeigentümer sollen bei der Erschließung energetischer Sanierungspotenziale verstärkt durch Experten aus dem Handwerk beraten werden. Gleichzeitig benötigen aber auch Handwerksbetriebe zielgerichtete, niederschwellige Beratung zu Energieeffizienz-Maßnahmen sowie passende Förderangebote.

Auch bei der Gestaltung der Strompreise fordert Handwerk BW Änderungen. Der Verband hält eine sofortige Entkopplung vom Merit-Order-Prinzip bei der erneuerbaren Stromerzeugung sowie konsequente Weitergabe der an der Strombörse gesunkenen Preise an Endverbraucher und Handwerksbetriebe für notwendig.

Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V. Marion Buchheit, Leiterin Kommunikation Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart Telefon: (0711) 263709-0, Fax: (0711) 263709-100

(jg)

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