Pressemitteilung | (SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V.

"Minister macht Heimbewohner*innen zu Pflegebedürftigen zweiter Klasse"

(Hannover) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zeigt sich entsetzt angesichts der gestrigen Rede des Sozialministers Dr. Andreas Philippi zu den Haushaltsschwerpunkten im Bereich Pflege. Darin machte er deutlich, dass die Investitionskosten für einen Pflegeheimplatz auch weiterhin von den Betroffenen getragen werden müssen. Der SoVD hingegen setzt sich seit Langem dafür ein, dass das Land diese Kosten übernimmt und Heimbewohner*innen so entlastet.

"Es ist wirklich beschämend, dass das Land die Pflegeheimbewohner*innen weiterhin im Regen stehen lässt", kommentiert Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen, die Ausführungen des Sozialministers. Dieser hatte im Landtag erklärt, dass die Investitionskosten weiterhin auch nur in den Bereichen der ambulanten Pflegedienste, der teilstationären Pflegeeinrichtungen und in Einrichtungen der Kurzzeitpflege übernommen werden. Menschen, die in einem Pflegeheim leben, müssen diese weiterhin selbst zahlen. "Wenn man sich anschaut, wie die Kosten für einen Heimplatz explodieren, ist das ein fataler Entschluss. Wir müssen Heimbewohner*innen dringend entlasten, damit sie nicht in die Sozialhilfe abrutschen", fordert Swinke. Die Übernahme der Investitionskosten durch das Land würde hier schnelle Entlastung der Betroffenen bringen.

Zynisch findet er die Aussage Philippis, dass so dem Wunsch der meisten Menschen entsprochen werden könne und eine Pflege zuhause unterstützt werden würde. "Natürlich sollte die ambulante Pflege gestärkt werden. Aber nicht jede*r hat die Möglichkeit, seine*ihre Angehörigen zuhause zu pflegen. Mit diesem Vorgehen werden Heimbewohner*innen zu Pflegebedürftigen zweiter Klasse gemacht", kritisiert der niedersächsische SoVD-Chef. Die Regierung müsse die Entscheidung dringend rückgängig machen.

Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V. Stefanie Jäkel, Pressesprecherin Herschelstr. 31, 30159 Hannover Telefon: (0511) 701480, Fax: (0511) 7014870

(mw)

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