Pressemitteilung | IFK e.V. - Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten

Modell-Projekt: Mehr Autonomie für Physiotherapeuten / IFK und BIG erproben neue Versorgungsform

(Dortmund/Bochum) - Wie kann die Versorgungsqualität und Kostenentwicklung im Heilmittelbereich positiv beeinflusst werden? Ein deutschlandweit erstes "Modellvorhaben in der Physiotherapie nach § 63 Abs. 3b SGB V" soll dies nun zeigen. Zusammen mit der gesetzlichen Krankenkasse BIG direkt gesund startet der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten - IFK e. V. 2011 ein konkretes Projekt: Wissenschaftlich untersucht wird, ob sich die Therapie verbessert und Kosten eingespart werden, wenn Physiotherapeuten mehr Autonomie erhalten. Im Modell sollen sie über Auswahl, Dauer und Frequenz der Behandlung selbst bestimmen. Bisher wird dies mit der ärztlichen Verordnung festgelegt. "Das Modellvorhaben ist ein Beitrag zur berufspolitischen Debatte, der geeignet ist, das Berufsbild in den nächsten Jahren schrittweise aus der Abhängigkeit der ärztlichen Verordnung zu lösen", ist IFK-Vorsitzende Ute Repschläger überzeugt.

Seit 2008 besteht durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz die Möglichkeit, mit gesetzlichen Krankenkassen Modellvorhaben nach § 63 Abs. 3b SGB V zu vereinbaren. Das Modellvorhaben sieht vor, dass Physiotherapeuten unverändert eine ärztliche Verordnung erhalten, wenn diese indiziert ist. Anders als bislang ist die Auswahl der therapeutischen Maßnahme, die Dauer der Behandlungsserie und die Frequenz der Behandlungseinheit jedoch den Therapeuten vorbehalten. Die neue Versorgungsform soll den Nachweis bringen, dass mehr Autonomie die Effektivität und Effizienz der Patientenversorgung steigert. "Die BIG ist sehr an der verbesserten Versorgung ihrer Versicherten interessiert", erläutert BIG-Vorstandsvorsitzender Frank Neumann die Beteiligung der Direktversicherung an dem Modell-Projekt.

Der Projektvertrag und das fachliche Konzept wurden vom Bundesversicherungsamt bereits freigegeben. Entwickelt wurde die multizentrische, randomisierte Interventionsstudie mit Kontrollgruppe von Beim Vertragsabschluss des Modellvorhaben: BIG-Vorsitzender Frank Neumann und IFK-Vorsitzende Ute Repschläger Dr. Andrea Mischker, BIG-Vertragsmanagerin, IFK-Vorsitzende Ute Repschläger und Katharina Scheel MSc., wissenschaftliche IFK-Mitarbeiterin. Teilnehmen können BIG-Versicherte über 18 Jahren mit muskuloskelletalen Erkrankungen der Wirbelsäule, des Beckens oder der unteren Extremität. Für ihre Behandlung werden 40 IFK-Praxen nach festen Qualitätskriterien aus den Modellregionen Berlin und Westfalen-Lippe ausgewählt, die zusätzlich zur Therapie standardisierte Testverfahren durchführen. Begleitet wird die Evaluation des Modell-Projekts von einem unabhängigen wissenschaftlichen Institut.

In den kommenden Monaten werden BIG-Versicherte ausführlich über ihre Möglichkeit, am Modell-Projekt teilzunehmen, informiert.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten e.V. (IFK) Pressestelle Lise-Meitner-Allee 2, 44801 Bochum Telefon: (0234) 97745-0, Telefax: (0234) 97745-45

(el)

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