Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Partnerland der Hannover Messe 2024: Mit Norwegen auf dem gemeinsamen Weg zur klimaneutralen Zukunft

(Frankfurt am Main/Oslo) - Norwegen und Deutschland verbindet das klare Bekenntnis, eine klimaneutrale Zukunft zu schaffen und dabei auf modernste Technologien zu setzen. Zu diesem Zweck haben beide Staaten unlängst eine strategische Partnerschaft in den Bereichen Klima, erneuerbare Energien und grüne Industrie vereinbart. Gemeinsames Ziel ist es, die Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzutreiben. So beabsichtigen die beiden Länder, bis zum Jahr 2030 eine großflächige Versorgung mit Wasserstoff und die dafür notwendige Infrastruktur von Norwegen nach Deutschland aufzubauen. Im Zuge dieser Transformation bietet Norwegen als Brückentechnologie "blauen" Wasserstoff (hergestellt aus Erdgas mit anschließender CO2-Speicherung) an, bis genügend bezahlbarer "grüner" Wasserstoff, gewonnen aus Erneuerbaren Energien, zur Verfügung steht.

Für den Aufbau von Wertschöpfungsketten im Bereich grüner Wasserstoff gibt es in dem nordeuropäischen Land zahlreiche Vorhaben. Ammoniak- und Wasserstofffabriken sind landesweit geplant. Darüber hinaus will Norwegen seine wichtigen Branchen verfahrenstechnische Industrie und maritime Industrie dekarbonisieren. "Der Maschinen- und Anlagenbau liefert die dazu notwendigen Technologien und hat somit eine ganz zentrale Rolle in dieser Transformation. Dies wird auch auf der diesjährigen Hannover Messe deutlich, deren Partnerland Norwegen ist und die unter dem Motto ,Energizing a Sustainable Future' steht", erläutert VDMA-Nordeuropaexpertin Yvonne Heidler.

Norwegen punktet mit Innovationen

Bei der grünen Transformation profitiert Norwegen von seiner Innovationsfreude. Norwegen ist bei der Forschungsförderung der EU ganz vorne mit dabei und zählt zu den zehn größten Empfängern von Forschungsgeldern aus der EU. Seit 1994 beteiligt sich Norwegen auf der Grundlage des EWR-Abkommens uneingeschränkt an der europäischen Forschungs- und Innovationskooperation. Heidler betont: "Auch in norwegischen Unternehmen besteht ein sehr innovationsfreudiges Umfeld. Die Innovationsfreude wird begünstigt durch flache Unternehmenshierarchien, Risikofreude neue Ideen umzusetzen sowie ausgeprägte Technikaffinität. Das geringere regulatorische Umfeld bietet zudem ideale Rahmenbedingungen."

Maschinenbau mit starker Position in Norwegen

Der Maschinen- und Anlagenbau aus Deutschland hat in Norwegen eine starke Position. Das Volumen des norwegischen Maschinenmarkts erreichte im Jahr 2023 insgesamt 11 Milliarden Euro, davon wurden knapp 84 Prozent importiert. Deutschland war 2023 mit einem Marktanteil von 14,9 Prozent der wichtigste Lieferant, gefolgt von Schweden. "Norwegische Kunden schätzen die hohe Qualität und Technologie, passgenaue Lösungen sowie den guten Service vor Ort. Dafür sind sie auch bereit, höhere Preise zu zahlen", erläutert Heidler.

Die deutschen Maschinenexporte nach Norwegen erreichten im Jahr 2023 einen Wert von 1,5 Milliarden Euro - ein deutlicher Zuwachs von 9,4 Prozent zum Vorjahr. Das nordeuropäische Land lag damit auf Rang 27 der Exportrangliste. Im Jahr 2022 waren die Ausfuhren um 2,8 Prozent gewachsen. Die wichtigsten Sektoren der deutschen Maschinenexporte nach Norwegen im vergangenen Jahr waren die Fördertechnik (plus 41 Prozent) gefolgt von Landmaschinen, Bau- und Baustoffmaschinen, die Lufttechnik sowie Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen.

Energie prägt Norwegens Industrie

Der norwegische Maschinenmarkt ist ein wichtiger Bestandteil der Industriestruktur des Lands und leistet einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung sowie den globalen Handelsbeziehungen. Innerhalb des norwegischen verarbeitenden Gewerbes ist der Maschinenbau der sechstwichtigste Industriezweig (bezogen auf den Umsatz) und der fünftwichtigste in Bezug auf die Beschäftigung. Dabei sind insbesondere solche Teilsektoren stark, die eng mit dem Energiesektor verbunden sind. Im Jahr 2021 verzeichnete die Branche einen Umsatz von 4,8 Milliarden Euro und beschäftigte 15.200 Mitarbeitende. Zum Vergleich: Das führende verarbeitende Gewerbe in Norwegen, die Nahrungsmittelindustrie, erzielte im gleichen Zeitraum einen Umsatz von 24 Milliarden Euro und beschäftigte gut 47.500 Personen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Holger Paul, Leiter Kommunikation Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Fax: (069) 66031511

(jg)

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