Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Pathologen e.V.

Pathologie braucht Verbündete

(Gelsenkirchen) - In diesen gesundheitspolitisch schwierigen Zeiten sucht die Pathologie Verbündete und wird auch selbst gesucht. Gemeinsam mit den Berufsverbänden der Fachgebiete Radiologie, Nuklear- und Laboratoriumsmedizin hat sie sich zur Arbeitsgemeinschaft Ärztlicher Methodenfächer (AGMF) zusammengeschlossen.

Mit ihrem Spezialwissen betreuen diese Querschnittsfächer Patienten aller anderen Gebiete im haus- und fachärztlichen Bereich. Ihre Leistungsfähigkeit wirkt sich entscheidend auf die Qualität der gesamten ärztlichen Versorgung aus. So beurteilt der Pathologe als Arzt Gewebe und Zellen auf Krebsverdacht. Seine Diagnose beruht auf der Erfahrung in der Erkennung von Gewebs- und Zellmustern. Er beantwortet nicht nur die Frage, ob es sich um Krebs handelt, sondern er beurteilt auch dessen zukünftiges biologisches Verhalten und das Ansprechen des Patienten auf die geplante Therapie. Und das zu einem immer früheren Zeitpunkt.

Beispiel Brustkrebs: die Vermehrung des HER2-neu-Gens ist in 5 – 30 Prozent der Mammakarzinome nachweisbar. Diese zusätzliche Subdifferenzierung erfolgt durch den Pathologen. Er legt so die Grundlage für eine erfolgversprechende Therapie mit den neu entwickelten spezifischen Medikamenten.

Die ärztlichen Methodenfächer insgesamt bieten der Medizin ein hohes Innovationspotential. Das Feld der molekularen Untersuchungsmethoden wird ständig weiterentwickelt. Die Zukunft der Patienten liegt in der immer früheren, präziseren und vor allem individuelleren Erkenntnis von Krankheitsfaktoren und der spezifischen Behandlung.

Angesichts dieser Aufgaben und der Verantwortung setzt sich die AGMF für ein Höchstmaß an Transparenz und Qualität in der Weiter- und Fortbildung sowie der fachärztlichen Berufsausübung ein. Bereits jetzt unterziehen sich ihre Einrichtungen in führendem Maße der Qualitätssicherung durch Zertifizierung und Akkreditierung.

Politik und Selbstverwaltung sind im Gegenzug gefordert, diese Qualität durch Konzentrierung der Kernkompetenzen der Fächer auf Einrichtungen dieser Fächer zu fördern und das System von Selbstzuweisungen zu beenden. Darüber hinaus fordert Prof. Dr. med. Werner Schlake, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Pathologen: „die Politik muss die wirtschaftlichen Grundlagen der Fächer der Arbeitsgemeinschaft sichern durch die Abschaffung unsachgemäßer Budgetierung im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung und die Wahlleistungseinbindung der Ärzte der mittelbaren Krankenversorgung im GOÄ-Bereich beibehalten“.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Pathologen e.V. Dr. Christine Winkler, Pressereferentin Rotthauser Str. 23, 45879 Gelsenkirchen Telefon: (0209) 155630, Telefax: (0209) 1556315

(el)

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