Pressemitteilung | Deutsche Polizeigewerkschaft im DBB (DPolG) / DPolG Bundespolizeigewerkschaft - Bundesgeschäftsstelle Berlin

Polizeigewerkschaft gegen „Fußfessel“ für Schulschwänzer

(Berlin) - Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Wolfgang Speck, hat den Vorschlag des brandenburgischen Innenministers Jörg Schönbohm, notorischen Schulschwänzern Fußfesseln anzulegen, heftig kritisiert.

Speck verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass es eine Statistik darüber, wie viele Straftaten von Schulschwänzern begangen werden, weder in Berlin noch in Brandenburg gebe. Schon von daher sei der Vorschlag Schönbohms „populistisch“ und entbehre verlässlicher Grundlagen.

Einmal mehr sei erkennbar, dass „die Polizei Defizite in der gesellschaftlichen Prävention ausbaden solle“, so der Gewerkschaftschef. Niemand solle glauben, mit einer derartigen stigmatisierenden Methode kriminelle Karrieren stoppen zu können.

Nicht die Polizei, sondern das Elternhaus sei zunächst in der Pflicht, Kindern die Akzeptanz gewisser Pflichten zu vermitteln. Es sei schlimm genug, wenn die Polizei aufgegriffene Schulschwänzer in die Schule bringt um kurze Zeit später festzustellen, dass sie dem Unterricht ab der nächsten Pause erneut fern bleiben. An diesem „Katz-und-Maus-Spiel“ könne aber auch eine Fußfessel nichts ändern, sagte Speck.

Nach Auffassung der DPolG haben Maßnahmen des Strafvollzuges im Bereich der Schule nichts zu suchen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Polizeigewerkschaft im DBB (DPoIG) Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin Telefon: 030/47378123, Telefax: 030/47378125

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