Pressemitteilung | Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD)

Prüfstein Betreuung / Wirtschaftsjunioren fordern weiterhin Priorität für massiven Ausbau der Kinderbetreuung/ Drechsler: „Sonst schiebt das Elterngeld die individuellen Probleme nur auf“/ Senkung des Kindergeldes zugunsten von Betreuungsgutscheinen

(Berlin) - „Paaren eine Lohnersatzleistung anzubieten, kann letzte Hürden vor der Verwirklichung des Kinderwunsches abbauen – allerdings nur dann, wenn auch nach dieser ‚Anschubfinanzierung’ die Betreuung gesichert ist.“ Das sagte German Drechsler, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, zu den am 2. Mai mitgeteilten Vereinbarungen der Koalition. Unter unseren Nachbarländern gelinge vor allem denjenigen eine Erhöhung ihrer Geburtenrate, die weniger in Geld- und stattdessen in Dienstleistungen investierten: „Allerhöchste Priorität muss darum nach wie vor der massive Ausbau der Betreuung haben – von der Krippe bis zum Hort“.

Länder wie Dänemark oder Schweden, aber auch die Niederlande oder die USA, so Drechsler weiter, hätten zudem nicht nur höhere Geburtenraten, sondern zugleich auch eine höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen. Dieser doppelte Erfolg, im Gegensatz zum doppelten Versagen in Deutschland, lasse sich nur durch eine Erhöhung der Betreuungsquoten erzielen. – „Die erste Sorge ist nicht: Wie kann ich Einkommensverluste der ersten Monate ausgleichen? Sondern: Wie kann ich auf Dauer und nach einer kurzen Pause wieder in meinen Job zurückkehren? Die Betreuung ist der Prüfstein. Fehlen hier die Perspektiven, schiebt auch das Elterngeld das Problem nur auf.“

Um das Tagesbetreuungsausbaugesetzes zügiger umzusetzen, seien im Übrigen auch Betreuungsgutscheine sinnvoll. Zu ihrer Finanzierung müsse auch eine Senkung des Kindergeldes erwogen werden. – „Wenn wir die Kindergeldleistungen um ein Drittel kürzen, haben wir immer noch europäisches Durchschnittsniveau – und rund 12 Milliarden Euro, mit denen wir den Eltern viel effektiver helfen können“.

Zu den übrigen Vereinbarungen der Koalition sagte Drechsler: „Die Reichensteuer mag sogar vertretbar sein – wichtiger aber ist, dass die Belastung der Unternehmen und des Faktors Arbeit abgesenkt wird. Darüber hinaus brauchen wir eine Nettoentlastung für den Bürger. Sowohl im Haushalt als auch im Gesundheitsbereich müssen darum zuallererst die Ausgaben reduziert werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD) Dr. Thomas Klugkist, Pressesprecher Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 203081516, Telefax: (030) 203081522

(tr)

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