Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V. (BDL)

Reformpläne zur internationalen Leasing-Bilanzierung bedrohen Investitionsversorgung des Mittelstandes

(Brüssel) - Leaseurope, der europäische Dachverband der Leasing-Branche, befürchtet auch für kleine und mittelständische Unternehmen erhebliche negative Auswirkungen durch die Pläne zur Reform der internationalen Leasing-Bilanzierung nach IFRS. Sollten die Pläne realisiert werden, wird die Finanzierung von Investitionen für mittelständische Unternehmen in Europa schwieriger und teurer. Daher ruft Leaseurope die Entscheider in Politik und Wirtschaft auf, sich mit Nachdruck gegen die Reformpläne des Standardsetzers IASB zu wenden.

Die Reformpläne haben sich zunächst auf die Leasing-Nehmer-Bilanzierung konzentriert. Hier bedeuten die geplanten Neuregelungen eine erhebliche Zunahme des Rechnungslegungsaufwands. Betroffen sind alle IFRS-Bilanzierer, da es kaum ein Unternehmen in Europa gibt, das weder Leasing- noch Mietverträge hat.

Nun hat das IASB angekündigt, auch die Rechnungslegung aus Sicht der Leasing-Geber zu überarbeiten. Zwar begrüßt es Leaseurope, dass nun beide Seiten - Leasing-Kunde und Leasing-Unternehmen - parallel betrachtet werden, doch wachsen die Bedenken angesichts des vorliegenden Entwurfes. Denn die Reformpläne verändern die Bilanzstrukturen der Leasing-Unternehmen und können dazu führen, dass deren Refinanzierungskosten erheblich steigen. Generell drohen die Auswirkungen auf die Bilanzstrukturen das Angebot von Leasing-Finanzierungen zu erschweren. Leaseurope hat dazu seine Bedenken dem IASB in einer aktuellen Stellungnahme mitgeteilt, die auf der IASB-Website nachzulesen ist.

Mark Venus, Vorsitzender des Leaseurope Accounting Committee, erläutert: "Die europäische Wirtschaft wird mit einem sehr komplizierten Reformansatz für die Leasing-Bilanzierung konfrontiert. Leaseurope und viele andere Interessenvertreter haben wiederholt ihre Kritik beim IASB deutlich gemacht, finden dort jedoch kein Gehör." Darüber hinaus befürchtet Venus, dass die Leasing-Geber ihr Geschäft einschränken müssen. "Dadurch könnten es mittelständische Leasing-Kunden schwerer haben, ihre Investitionspläne zu realisieren. Denn gerade kleine und mittelständische Unternehmen haben nur begrenzte Möglichkeiten der Außenfinanzierung. Ohne die Vorteile, die Leasing aufgrund seines Objektfinanzierungscharakters mit sich bringt, wird die Finanzierung für sie teurer und schwieriger", so Venus.

Tanguy van de Werve, Geschäftsführer von Leaseurope, ergänzt, dass "die Leasing-Bilanzierung oft nur als ein buchhalterisches Thema gesehen und deshalb kaum beachtet wird. Wirtschaftsvertreter und Politiker sollten sich jedoch der betriebswirtschaftlichen Konsequenzen der Reformpläne bewusst werden und ihre Kritik deutlich äußern. Die europäische Wirtschaft leidet nach wie vor unter der Wirtschaftskrise und unter einer erschwerten Finanzierungssituation. Daher muss jede Chance genutzt werden, die Reformpläne zu ändern, bevor sie zum verbindlichen Standard werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V. (BDL) Pressestelle Kommandantenstr. 80, 10117 Berlin Telefon: (030) 206337-0, Telefax: (030) 206337-30

(el)

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