Rente mit 60 fataler Irrweg
(Duisburg) - Der Unternehmerverband kritisiert die Vorschläge für eine Rente mit 60 und wirft den Gewerkschaften vor, den Menschen Sand in die Augen zu streuen.
"Wenn wir unseren Wohlstand in Deutschland behalten wollen, dann werden wir nicht weniger, sondern mehr arbeiten müssen", mit diesen Worten reagiert der hiesige Unternehmerverband auf die Vorschläge aus den Gewerkschaften für eine Rente mit 60.
Der DGB hatte jüngst vorgeschlagen, nach der Rente mit 63, nun Möglichkeiten des Rentenbeginns ab 60 Jahren ins Auge zu fassen. "Die Gewerkschaften streuen den Menschen Sand in die Augen, wenn sie ihnen weismachen, man könne mit weniger Arbeit das Rentenniveau in Deutschland dauerhaft sichern. Wir haben immer mehr fitte, ältere Menschen in Deutschland. Es ist paradox, diese Entwicklung zu ignorieren und das Gegenteil des Notwendigen zu fordern", kritisiert der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, Wolfgang Schmitz. Es sei überfällig gewesen, in Folge der Agenda 2010, damals auch das Renteneintrittsalter auf 67 Jahren zu erhöhen. "Immer weniger junge Arbeitnehmer finanzieren immer mehr Rentner. Dieses Problem kann durch weniger arbeiten nicht gelöst werden, sonst macht man eine Politik gegen die Mathematik", erläutert Schmitz. Es sei zudem falsch und gefährlich so zu tun, als ob Arbeit etwas Schlechtes sei. "Arbeit gibt vielen Menschen Lebenssinn und Lebensfreude. Immer mehr möchten freiwillig immer länger arbeiten. Davon profitiert auch die Wirtschaft, denn wir brauchen das Wissen der älteren Arbeitnehmer", erläutert Schmitz.
Schmitz sieht bereits in den Beschlüssen für eine Rente mit 63 das völlig falsche Signal. Offenbar sei hiermit die "Büchse der Pandora" geöffnet worden. Nun seien weitere Begehrlichkeiten geweckt worden. "Es ist nun unsere Aufgabe, für den Wert der Arbeit zu werben. Mit der Devise, möglichst früh den Ruhestand in Deutschland zu erreichen, werden wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährden", so Schmitz. Es müsste nun über Konzepte diskutiert werden, die einen flexiblen Rentenbeginn auch nach dem 65. oder 67. Lebensjahr belohnen und ermöglichen. "Deutschland braucht die älteren Arbeitnehmer", so Schmitz abschließend.
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(sy)
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