Pressemitteilung | Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.

"Schmerz-Indikator einführen - Qualität sichern!" / Schmerzpräsident Prof. Dr. Martin Schmelz: "Jeder Mensch hat das Recht auf eine gute Schmerzbehandlung - Antrag der Patientenvertretung überaus dringend und sehr wichtig!"

(Berlin) - Anlässlich der öffentlichen Sitzung des Plenums des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) am 21.09.2017 unter TOP 8.3.5 erklärt Schmerzpräsident Prof. Dr. Martin Schmelz: "Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzlinderung. Deshalb hoffe ich sehr, dass die entscheidungsbefugten Mitglieder dieses wichtigen Gremiums des deutschen Gesundheitswesens dem außerordentlich am Allgemeinwohl orientierten Antrag der Patientenvertretung nachkommen und entsprechend beschließen", so Prof. Dr. Martin Schmelz, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.

Die aktuelle Situation der Schmerzversorgung in vielen Kliniken ist verbesserungsfähig. Dies zeigte bereits der offizielle Bericht zum Health-Technology-Assessment (HTA) Nr. 126 Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMIDI): "Wir hoffen, dass durch die Initiative der Patientenvertretung des G-BA Krankenhäuser in Deutschland künftig so aufgestellt sind, dass Patientinnen und Patienten - beispielsweise nach Operationen - keine unnötigen Schmerzen erleiden. Studien zeigen: In rund der Hälfte der Kliniken ist das derzeit nicht gut geregelt, und deshalb erleiden Patienten unnötige Schmerzen", so Prof. Dr. Wolfgang Koppert, Sprecher des Beirats der Fachgesellschaften in der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. In 1/3 der deutschen Kliniken gibt es beispielsweise immer noch keine Akutschmerzdienst "Das kann auch zu einer eigentlich vermeidbaren späteren Chronifizierung beitragen", so der Experte.

Auch vor diesem Hintergrund hatte bereits die 88. Konferenz der Gesundheitsminister der Länder und des Bundes vom 24./25. Juni 2015 (vgl. https://www.gmkonline.de/documents/Ergbnisniederschrift_extern.pdf) in TOP 9.1 ihres gefassten Beschlusses den G-BA um eine Stärkung der schmerzmedizinischen Versorgung gebeten und an diesen appelliert "für ein strukturiertes Akutschmerzmanagement der Krankenhäuser Qualitätskriterien zu entwickeln." Diese Beschlussfassung resultiert aus den vorherigen Erörterungen u. a. beim Nationalen Schmerzforum, das die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. jährlich im Dialog mit den bundesweit für die Schmerzversorgung maßgeblichen Akteuren in jedem September eines Jahres durchführt, in diesem Jahr am 15. September 2017, diesmal zum Themenfeld "Patientenorientierung und Schmerzversorgung". Details hierzu finden Sie unter www.nationales-schmerzforum.de

"Wir danken der Patientenvertretung beim G-BA, dass sie dieses außerordentlich wichtige Thema aufgreift und wir es fachlich unterstützen durften", so Schmerzpräsident Prof. Dr. Martin Schmelz. An einer entsprechenden Arbeitsgruppe der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. waren renomierte Expertinnen und Experten der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. beteiligt wie Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn (Münster), Prof. Dr. Frank Petzke (Göttingen), Prof. Dr. Wolfgang Koppert (Hannover), Prof. Dr. Winfried Meissner (Jena), Prof. Dr. Michael Schäfer (Berlin), Prof. Dr. Edmund Neugebauer (Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Akutschmerz - CAAS der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie) sowie Thomas Isenberg (Berlin), Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. beteiligt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. Thomas Isenberg, Geschäftsführer Alt-Moabit 101 b, 10559 Berlin Telefon: (030) 39409689-0, Fax: (030) 39409689-9

(wl)

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